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Rolf Schörken

geb. in Wuppertal 1928

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Rolf Schörken (1928)

Rolf Schörken wird am 13. August 1928 in Wuppertal-Barmen geboren und wächst als Einzelkind in recht einfachen Verhältnissen auf. Seine Eltern sind politisch wenig interessiert. Dem Nationalsozialismus stehen sie aber eher distanziert gegenüber. Gerade Rolfs Mutter empfindet das NS-Regime als eher unheimlich, während sein Vater sich spätestens mit den großen Erfolgen der ersten Kriegsphase dem Regime zeitweise etwas annähert.

Rolf verlebt in Barmen eine ruhige und schöne Kindheit. Er hat einen festen Freundeskreis, der ein zentraler Bestandteil seines Lebens ist. Gemeinsam wird man praktisch „auf der Straße groß“, wo intensiv und phantasievoll gespielt wird.

1939 wechselt Rolf auf das Gymnasium und tritt damit in eine für ihn in vielerlei Hinsicht neue Welt ein. Im gleichen Jahr wird er auch Mitglied im Jungvolk. Den Dienst dort empfindet er allerdings als langweilig. Er hegt auch keine Ambitionen auf eine Führerposition, zumal Wuppertal Mitte 1943 von einem verheerenden Luftangriff getroffen wird. Die gesamte Straße, in der Rolf groß geworden ist, liegt in Trümmern – und damit endet auch seine Kindheit.

Nach kurzzeitiger Evakuierung nach Weimar wird er – nach Wuppertal zurückgekehrt – als Luftwaffenhelfer einberufen. und findet sich damit in einer Welt voller Bedrohungen wieder. Kurz vor Kriegsende wird Rolf durch eine Granate schwer am Bein verletzt, das er dadurch schließlich verliert. Kurz darauf gerät er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Rückkehr nach Wuppertal holt er das Abitur nach und studiert Geschichte, Germanistik und Philosophie. Als Universitätsdozent beschäftigt er sich danach lebenslang intensiv mit Alltagsgeschichte und Geschichtsbewusstsein während des Krieges und in der frühen Nachkriegszeit und damit verbundenen didaktischen Fragen. Als Lehrer versucht er, seinen Schülern ein Bewusstsein für Geschichte, gesellschaftliche Strukturen, Politik und Demokratie zu vermitteln.

Rolf Schörken wird dadurch zu einem Pionier im Bereich der politischen Bildung und amtiert lange Jahre als Vorsitzender der Richtlinienkommission Politische Bildung in Nordrhein-Westfalen.

Rolf Schörken ist am 31. August 2014 gestorben.

 

zuletzt bearbeitet am: 06.09.2016