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Ursula Brecht

geborene Lindemann
geb. in Köln 1928

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Tagebuch Ursula Lindemann (1944/45)
Briefwechsel Ursula Lindemann (1943-1945)

Ursula Brecht (geb. Lindemann) (1928)

Ursula Brecht geb. Lindemann wird am 16. März 1928 in Köln-Marienburg geboren. Die Familie ist wohlhabend; der Vater ist Geschäftsführer eines Quarzsandwerkes. Ursula wächst zusammen mit drei älteren Brüdern in dem elterlichen Haus auf und erlebt eine behütete Kindheit. Früh zeigt sie musikalisches Interesse und lernt schon mit fünf Jahren Klavierspielen. Die Liebe zur Musik begleitet sie ihr Leben lang und hilft ihr auch während des Krieges, Ruhe zu finden.

Politik spielt in der Familie keine große Rolle; der Vater tritt zwar nach der Machtübernahme in die NSDAP ein, doch weniger aus Überzeugung als aus geschäftlichem Interesse. Auch Ursula zeigt wenig Neigung zum Nationalsozialismus: Sie wird zwar Jungmädel, langweilt sich dort jedoch bald so sehr, dass sie nur unregelmäßig am Dienst teilnimmt. Auch dem BDM kann sie später wenig abgewinnen.

Den Krieg über bleibt Ursula fast die ganze Zeit in Köln. Mehrere Male ist sie im Kriegshilfsdienst eingesetzt, erst bei der Post, dann als Straßenbahnschaffnerin und schließlich in der Rüstungsindustrie. Sie erlebt unzählige Luftangriffe mit. Zweimal wird die Familie ausgebombt und muss schließlich in einem Notquartier im Keller hausen. Von den drei Brüdern, die alle Soldaten werden, überlebt nur einer den Krieg.

Während der Kriegsjahre ist Ursula eine unermüdliche Briefeschreiberin und führt auch Tagebuch. Diese Dokumente haben sich zu einem großen Teil erhalten und geben ein eindrückliches Bild über den Kriegsalltag in Köln wieder.

Nach dem Krieg studiert Ursula an der Musikhochschule in Köln und wird Klavierlehrerin. In diesem Beruf arbeitet sie jedoch nicht, da sie heiratet und sich um ihre drei Söhne kümmert.

Das Interview mit Ursula Brecht wurde 2013 in Essen geführt.

 

zuletzt bearbeitet am: 05.05.2018