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Hartmut Bick

geb. in Siegen 1929

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Briefwechsel Hartmut Bick (1945)

Hartmut Bick (1929)

Hartmut Bick, geboren am 20. August 1929, wächst zunächst in seiner Geburtsstadt Siegen auf. Die Familie, verwurzelt im Bildungsbürgertum und finanziell vergleichsweise gut situiert, zieht im Frühjahr 1938 nach Köln. Durch die familiären Bindungen an das Bergische Land verlebt Hartmut Bick jedoch auch viel Zeit auf dem Land; nicht nur an den Wochenenden, sondern auch für längere Aufenthalte. So gehört das Pendeln zwischen Stadt und Land zu Hartmuts prägenden Kindheitserlebnissen.

Der häufige Ortswechsel bringt viele Schulwechsel mit sich, insgesamt acht während seiner gesamten Schulzeit. Intensivere Kontakte zu knüpfen fällt dem Jungen deshalb schwer, viele Freundschaften enden in seinen Jugendjahren abrupt. Ein wenig Stabilität findet der Heranwachsende im Kölner Jungvolk; für Politik interessiert er sich wenig, aber die Gemeinschaft der NS-Jugendorganisation zieht ihn an.

Mit Kriegsausbruch 1939 verbringt die Familie immer häufiger ihre Zeit im Bergische Land. Hartmut wechselt zwischen den Welten: hier städtische Metropole, dort beschauliches Dorfleben. In Köln erlebt Hartmut in steigendem Maße NS-Diktatur und Krieg, das Dorf hingegen ist für ihn wie ein Ausbruch ins Freie. 1942 wird der Familie das Leben in Köln zu gefährlich, und sie zieht nun dauerhaft ins Bergische Land. Auch hier ist der Junge in der NS-Jugendorganisation involviert, steigt gar zum Jungvolkführer auf. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Bannführer endet seine „Karriere“ jedoch abrupt.

1944 wird Hartmut am „Westwall“ und am „Brückenkopf Bonn“ eingesetzt. Hier soll die Hitlerjugend den Aufbau eines Schutzwalls gegen die vorrückenden Alliierten leisten; ein angesichts der militärischen Lage bereits völlig sinnloses, überdies gefährliches Unterfangen. Unbeschadet übersteht der Junge jedoch die letzten Monate des Kriegs. Einem „Selbstmordkommando“ der bergischen HJ, die in den letzten Kriegswochen noch Kräfte zum Kampf nach Thüringen schicken möchte, entgeht er, weil die Aktion durch den Ruhrkessel vereitelt wird. Und dem wenig später befohlenen Einzug zur Wehrmacht entkommt er mit viel Glück.

Nach dem Krieg widmet sich Hartmut Bick seiner Liebe zum Tierreich und verfolgt weiter seinen jugendlichen Forscherdrang; in der Bundesrepublik findet er Erfüllung und beruflichen Erfolg als Zoologe.

 

zuletzt bearbeitet am: 07.09.2016