Dieses von der Reichsjugendführung herausgegebene Buch konnte (sollte?) von jedem Jungvolk-Angehörigen erworben und während seiner vierjährigen Zugehörigkeit zum Jungvolk geführt werden.
Alles war enthalten: Vom Grußwort des Reichsjugendführers Baldur von Schirach über die Entstehungsgeschichte von NSDAP und HJ und das „Gesetz über die Hitler-Jugend" vom 1. Dezember 1936 bis zu einem von Hans Baumann getexteten und komponierten Jungvolklied („Nur der Freiheit gehört unser Leben") sowie den „Schwertworten" des Jungvolks war das gesamte propagandistische Instrumentarium zur nachhaltigen ideologischen Beeinflussung Heranwachsender vertreten.
Kern des Buches war aber eine auf die vier Jungvolk-Jahre aufgeteilte und jeweils durch eigene kernige Parolen eingeleitete persönliche Chronik jeden Pimpfes. Hier konnte er jedes Ereignis, jede Fahrt, jeden Dienst und jede Beförderung eintragen und auf eigenen Album-Seiten durch die entsprechenden Fotos ergänzen.
So sollte ab dem 10. Lebensjahr eine nachhaltige und möglichst lebenslange Bindung an die NS-Bewegung aufgebaut und verstärkt werden, denn entsprechende Bücher gab es auch für die folgenden Etappen durch den von Adolf Hitler in seiner Reichenberg-Rede klar vorgegeben NS-Lebenslauf, der letztlich in der Wehrmacht seinen Endpunkt fand.
Offenbar fand das Buch jedoch nicht die gewünschte Verbreitung. Stefan Neuhuber, der im Frühjahr 2013 auf die „Jugend-Website“ stieß, stellte daraufhin das hier präsentierte Exemplar dankenswerter Weise zur Verfügung. Er geht davon aus, dass es sich um „eines der seltensten Fotoalben“ des Jungvolks handelt, dass „im Original kaum mehr zu bekommen“ sei. Ihm sei es erst „nach jahrelanger Suche“ gelungen, ein solches Exemplar zu erwerben. „Es ist perfekt geführt und mit 127 Fotos von Aufmärschen, Zeltlagern und noch einigem mehr versehen.“
Ein weiteres Exemplar des Jungvolk-Buch wurde von Hans-Hermann Hüttenhein zur Verfügung gestellt, dessen Lebensgeschichte in diesem Web-Auftritt ausführlich wiedergegeben ist. Er führte das Buch aber nicht in gewünschter Weise, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass er es erst relativ spät, nämlich während seiner Zeit als HJ-Führer in der KLV und damit nach seiner eigenen Jungvolk-Zeit bekam. Stattdessen nutzte er die schwarzen Fotoseiten des Buches, um hier seine KLV-Fotos aufzukleben. Dieses thematisch eigenständige Album ist hier ebenfalls unter dem Thema „KLV" und im Rahmen der Lebensgeschichte von Hans-Hermann Hüttenhein einsehbar. Texte schrieb er nicht für das Buch, so dass auf dessen Wiedergabe hier verzichtet werden kann.
