Schule in Essen zwischen 1933 und 1945

Zu Essen liegen bislang keine Untersuchungen zum Thema „Schule in der NS-Zeit" vor. Es gibt allerdings einige recht gewichtige und in weiten Teilen auch inhaltsreiche Jubiläums- und Festschriften zu einzelnen Schulen (zumeist Gymnasien), die aber noch einer zusammenfassenden Gesamtbetrachtung und übergreifenden Ergänzung und Einordnung harren.

Das Essener Volksschulwesen ist bislang leider noch nicht einmal in Ansätzen erforscht. Eine neue Magisterarbeit kann diesen Anspruch leider nicht einlösen, da sie völlig darauf verzichtet, die Entwicklung der Essener Volksschulen als komplexes Schulsystem in den Blick zu nehmen. Man erfährt daher nichts über deren Zahl und die der Schüler, nichts über allgemeine Entwicklungen und Veränderungen nach 1933, nichts über das Handeln der Essener Schulverwaltung und ebenso nichts über deren Krisenmanagement während des Bombenkrieges. Die Autorin beschränkt sich auf eine summarisch angelegte Deskription auf der Grundlage einiger Schulchroniken, wobei auch hier keinerlei Vergleiche zwischen einzelnen Schulen angestellt werden, um dann den Gründen für etwaige Unterschiede auf den Grund zu gehen.[1]

Dabei bieten gerade die Chroniken der Volksschulen - eingebettet in eine Gesamtuntersuchung des lokalen Volksschulwesens - zum Teile tiefe und interessante Einblicke in den Alltag nicht nur der jeweiligen Schule, sondern auch in jenen in der Stadt insgesamt. Daher wird hier eine Auswahl von fünf dieser Chroniken Essener Volksschulen in Faksimile und kompletter Transkription in der Hoffnung präsentiert, dass diese Dokumente eine Anregung zu weiteren Forschungen darstellen mögen.

Fußnoten

[1] Vgl. Maren Vossenkuhl: Die Volksschulen der Stadt Essen zur Zeit des Nationalsozialismus - Umwälzung zwischen Anspruch und Wirklichkeit, (Magisterarbeit) Essen 2010