Erich Stange

Erich Stange wurde am 23. März 1888 in Schwepnitz geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Zittau studierte er in Fortführung einer Familientradition in Leipzig, Berlin und Greifswald Evangelische Theologie. 1913 übernahm Stange die Pfarrstelle in Pulsnitz, von wo er 1917 nach Leipzig wechselte. Parallel zu seiner Tätigkeit als Pfarrer erwarb er 1914 den Doktortitel.

1921 übernahm Stange das Amt des Reichswarts im Reichsverband der evangelischen Jungmännerbünde, dem heutigen CVJM-Gesamtverband in Deutschland; gleichzeitig wurde er Sekretär des Ökumenischen Rates für praktisches Christentum.

1933 trat Erich Stange in die NSDAP ein. Im Mai des Jahres wurde er zum Reichsführer der Evangelischen Jugend Deutschlands im Jugendführerrat ernannt. Diese Position verlor er aber bereits im Dezember 1933 wieder, als er gegen die zwangsweise Überführung der evangelischen Jugend in die Hitlerjugend protestierte. 1934 wurde Stange aus der NSDAP ausgeschlossen.

Während und nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er seine Tätigkeit für den Reichsverband der evangelischen Jungmännerbünde fort. 1950 übernahm er zusätzlich eine Pfarrstelle in Kassel, wo sich seit 1921 die Zentrale des Reichsverbands befand. 1954 schied er aus dessen Diensten aus. Am 11. Februar 1957 gründete Erich Stange nach englischem Vorbild die erste evangelische Telefonseelsorgeeinrichtung in Deutschland.

Er starb am 12. März 1972 in Kassel.