Proletariat

Der Begriff hat seine Wurzeln im Lateinischen, ‚proles‘ bedeutete ‚Nachkommenschaft‘. Im antiken Rom bildeten die Proletarier nach den Sklaven die unterste Gesellschaftsschicht, die Klasse der land- und besitzlosen Bürger, die weder Steuern zahlten, noch Heeresdienst leisteten und nur mit ihrer Nachkommenschaft einen Beitrag zum Staatswesen leisten konnten.

Im 19. Jahrhundert entstand mit der Industriellen Revolution eine neue, rapide wachsende Gesellschaftsschicht von besitzlosen Fabrikarbeitern, die zur Sicherung ihres Lebensunterhalts ihre Arbeitskraft gegen Lohn verkaufen mussten. Der Marxismus bezeichnete sie als Proletariat oder Arbeiterklasse, die im Kapitalismus von der Klasse der Bourgeoisie abhängig war, da diese die Produktionsmittel besaß. Deshalb konnten die modernen Proletarier auch skrupellos ausgebeutet werden mit Hungerlöhnen, Arbeitszeiten bis zu 18 Stunden und ungesunden Wohnverhältnissen.

Das änderte sich erst mit der Bildung von Gewerkschaften und Parteien sowie dem Erstarken der Arbeiterbewegung, die nicht zuletzt ein vielfältiges kulturelles Leben sowie eine rege, breitenwirksame Jugendarbeit entfaltete.