Nordafrika als Kriegsschauplatz

Italien stand seit 1926 unter der diktatorischen Herrschaft des faschistischen, mit Hitler verbündeten „Duce“ Benito Mussolini und bildete eine „Achse“ mit dem nationalsozialistischen Deutschland. Als dieses im ersten Jahr des Zweiten Weltkriegs von Sieg zu Sieg eilte und bald ganz Europa zu unterwerfen schien, trat Mussolini auch dazu und eröffnete den Kriegsschauplatz Nordafrika. Am 13.9.1940 ließ er seine Truppen von Libyen aus das britisch kontrollierte Ägypten angreifen in der Absicht, seine kolonialen Besitzungen zu vergrößern und vor allem die libyschen mit denen in Ostafrika zu verbinden.

Nach schweren Niederlagen musste er aber im Februar 1941 um Unterstützung durch deutsche Truppen bitten. So wurde das Deutsche Afrika-Korps gebildet unter dem Kommando von Generalleutnant Erwin Rommel, der hier - von der NS-Propaganda zum Mythos aufgebaut – zu unsterblichem Heldenruhm als „Wüstenfuchs“ gelangte. Während gleichzeitig auch Griechenland und Kreta sowie aus der Luft der Suezkanal angegriffen wurden, gewann Rommel die Provinz Cyrenaika im östlichen Libyen Mitte April 1941 wieder zurück, wurde aber bis Ende desselben Jahres von den Briten fast bis in seine Ausgangsposition zurückgedrängt. Seine Gegenoffensiven waren so erfolgreich, dass er bis Ende Juni 1942 u.a. Cyrenaika, Tobruk und die wichtige Küstenstraße erobert und die ägyptische Grenze überschritten hatte. Doch bei El Alamein geboten ihm die Briten Einhalt und überrannten seine Einheiten am 2.11.1942, keine Woche später landeten die Alliierten in Algerien und Marokko.

Zur gleichen Zeit tobte in Russland der Kampf um Stalingrad. Die Reservetruppen, die dort dringend benötigt wurden, dirigierte Hitler allerdings nach Afrika. Dennoch ging Libyen mit Tripolis im Januar 1943 verloren. Statt nun die eingekeilten deutschen Armeen mit 275.000 Mann über den letzten verbliebenen Brückenkopf Tunis zu evakuieren und an der Ostfront einzusetzen, befahl ihnen Hitler, sich am 11.5.1943 in Kriegsgefangenschaft der Alliierten zu begeben.