Nationalpolitischer Unterricht

Unterrichtseinheiten, in denen die deutsche Geschichte und insbesondere die der NS-Bewegung in propagandistischer Absicht vermittelt wurde.

Der Begriff "nationalpolitischer Unterricht" ist weit gefasst und war in seiner Umsetzung häufig von der jeweiligen Schule und den Lehrkräften abhängig. Es ging um die Vermittlung von NS-Werten, "Führer"-Biografie und Ideologie. Solche Inhalte wurden den Schülern Höherer Schulen oft auch in eigenen Lehrgängen vermittelt.

Als 1934 der samstägliche „Staatsjugendtag" eingeführt wurde, an dem die 10- bis 14jährigen HJ- und BdM-Mitglieder schulfrei hatten, mussten alle „Nichtorganisierten" zwangsweise zum „nationalpolitischen Unterricht" in der Schule erscheinen, wo sie nach nationalsozialistischer Weltanschauung erzogen werden sollten. 1937 wurde diese Regelung wieder abgeschafft.