Internierungslager

Internierungslager waren Lager der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg, in denen die Führungselite des nationalsozialistischen Deutschlands gefangen gehalten wurde. Die Alliierten wollten die NS-Elite neutralisieren, um Untergrundbewegungen oder einem Guerillakrieg vorzubeugen.

Verhaftet wurden Angehörige des Politischen Leiterkorps der NSDAP, der SS und Waffen-SS, der Gestapo und des Sicherheitsdienstes (SD). Darüber hinaus waren Führer und Führerinnen von NS-Organisationen wie SA, HJ, BDM, NS-Frauenschaft, höhere Verwaltungsbeamte und Kriegsverbrecher interniert. Die Hauptkriegsverbrecher allerdings waren in Sondergefängnissen untergebracht.

Der Lageraufenthalt dauerte bis zu drei Jahren. Während dieser Zeit sollten die Internierten umerzogen werden. Mit kulturellem Programm und Aufklärungsarbeit über die Verbrechen der Nazis sollte die „Re-education" (Umerziehung) auf die Gefangenen einwirken. Insgesamt 200.000 bis 250.000 Menschen wurden interniert, weil sie dem Führungskorps von NS-Organisationen oder des NS-Staats angehört hatten; die Gruppe der Kriegsverbrecher war wesentlich kleiner.

Nach dem Aufenthalt im Lager mussten sich die Internierten vor Spruchgerichten für ihre Taten verantworten. Die Zeit im Internierungslager wurde ihnen dabei angerechnet.