Paul von Hindenburg

Paul von Hindenburg wurde am 2. Oktober 1847 als Sohn eines Berufsoffiziers in Posen geboren. Er machte ebenfalls eine Karriere bei der Armee und wurde 1866 bei Königsgrätz verwundet. Ab 1888 war Hindenburg im Kriegsministerium tätig und wurde 1905 General der Infanterie.

1908 trat Hindenburg in den Ruhestand, wurde jedoch bei Kriegsausbruch 1914 wieder aktiv. Er fungierte als Oberbefehlshaber der deutschen Streitkräfte an der Ostfront. 1916 wurde er Chef der Obersten Heeresleitung. Dort entwickelte Hindenburg erste Formen einer totalen Kriegsführung.

Nach dem Krieg wurde Hindenburg aus dem Heeresdienst entlassen und ging in die Politik. Er stand politisch "rechtsaußen" und verbreitete die von den Nationalsozialisten aufgegriffene Dolchstoßlegende. 1925 wurde er zum Reichskanzler gewählt, 1932 ein zweites Mal. Bei der letzten Wahl galt Hindenburg als Garant für die Stabilität der von Krisen geschüttelten Weimarer Republik. Aufgestellt und gewählt von seinen früheren Gegnern Zentrum und Sozialdemokratie, besiegte er Hitler.

Hindenburg zögerte zuerst, Hitler als dem Vorsitzenden der stärksten im Reichstag vertretenen Partei die Kanzlerschaft zu übertragen. Unter dem Einfluss großagrarischer Kreise und vermutlich in dem Glauben, Hitler könne sich nicht auf eine ausreichende parlamentarische Mehrheit stützen, ernannte Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler.

Nach der Ernennung nahm Hindenburg nur noch wenig Anteil an der Politik und starb am 2. August 1934 in Neudeck.