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Ernst Loewy - „Es rettete mir das Leben!“

Ernst Loewy emigrierte im Frühjahr 1936 von Krefeld nach Palästina, seine Eltern folgten im November 1938. In den zweieinhalb Jahren der Trennung schrieben beide Seiten zahlreiche Briefe, die komplett erhalten, im Deutschen Exilarchiv archiviert und hier einsehbar sind.

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„Es rettete mir das Leben!“

Die Korrespondenz zwischen Ernst Loewy und seinen Eltern (1935-1938)

 

„Daß meine Eltern so weitsichtig waren, sich von ihrem einzigen Sohn zu trennen und mich 1936 mit der sogenannten Jugend-Alijah nach Palästina zu schicken, rechne ich ihnen hoch an. Es rettete mir das Leben.“ Diese Einschätzung prägte zeitlebens Ernst Loewys Sicht auf sein persönliches Schicksal während der NS-Zeit. Daran änderte auch der Aufenthalt im Kibbuz Kirjat Anavim zwischen 1936 und 1938, der für den Heranwachsenden voller Probleme war, nichts.

Alles, was er hier erlebte und dachte sowie sämtliche Nachrichten aus der alten Heimat fand einen unmittelbaren Ausdruck in der Korrespondenz, die Ernst Loewy von Ende 1935 bis in den Herbst 1938 hinein mit seinen zunächst in Deutschland zurückbleibenden Eltern führte, bis auch diese sich zur Auswanderung nach Palästina durchrangen.

Diese hier nunmehr in vollständigen Fassungen und komplett transkribiert einsehbaren Briefe umfassen genau den Zeitraum der von ihm skizzierten Selbstorientierung und Selbstvergewisserung des Heranwachsenden und dem Versuch der fernen Eltern, ihrem Sohn auf diesem Weg Halt und Orientierung zu geben.

Noch einige Bemerkungen zur Entstehungsgeschichte dieses Projekts. Es basiert auf einer „Kooperation bei Projekten der kulturellen und historisch-politischen Bildungsarbeit“ zwischen dem Deutschen Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek und dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Im Rahmen dieser Kooperation steuerte das Exilarchiv, das die Rechte am Nachlass von Ernst Loewy hat, neben den Scans sämtlicher Briefen den Groteil der Fotos und Fotoalben bei. Das NS-Dokumentationszentrum verpflichtete sich im Gegenzug, diese Briefe komplett zu transkribieren und - versehen mit Einleitungen und weiteren Materialien der Öffentlichkeit über die von ihm betriebenen „Editionen zur Geschichte“ frei zugänglich zu machen. Unterstützung erfuhr das Projekt zudem von Peter und Hanno Loewy, den Söhnen von Ernst Loewy. Sie steuerten unter anderem ein weiteres Fotoalbum aus der Krefelder Zeit bei. - Allen Beteiligten einen herzlichen Dank!

Das gesamte Projekt mit reichlich bebilderter Familiengeschichte und der gesamten Korrespondenz finden Sie hier.