12. März 1933: Die "Eroberung" des Kölner Rathauses

Nach der Reichstagswahl vom 5. und der Kommunalwahl vom 12. März 1933 geht die NSDAP auch in Köln endgültig in die Offensive: Am Vormittag besetzen nationalsozialistische Organisationen das Rathaus. NS-Gauleiter Josef Grohe erklärt Oberbürgermeister Konrad Adenauer, der nach Berlin gereist ist, um dort bei dem kommissarischen preußischen Innenminister Hermann Göring gegen die Vorgänge zu protestieren, für abgesetzt. Regierungspräsident Hans Elfgen spricht die Beurlaubung Adenauers aus. An dessen Stelle wird der Prokurist Dr. rer.pol. Günther Riesen als kommissarischer Oberbürgermeister eingesetzt. Am selben Tage werden der bisherige Bürgermeister Dr. jur. Ernst Fresdorf und der Beigeordnete Dr. rer.pol. h.c. Johann Meerfeld zwangsbeurlaubt. Am 18. März werden folgende sieben weitere Beigeordnete der Stadt gleichfalls zwangsbeurlaubt: Johann Bergmann, Dr. jur. Max Bern-dorff, Dr. jur. Heinrich Billstein, Dr. jur. Wilhelm Greven, Josef Herlet, Dr. jur. Ernst Schwering, Willi Suth. Mitte Juni folgen die Beigeordneten Cleff und Dr. Linnartz. An ihre Stelle treten Nationalsozialisten als kommissarische, später als dauerhaft berufene Beigeordnete. Von den früheren Beigeordneten verbleiben nur Eberhard Bonner und Dr. Karl Coerper im Amt.