Palästina

Schon lange gibt es die Idee einer Rückkehr der Juden in das Land, das seit der römischen Zeit Palästina genannt wird, im jüdischen Sprachgebrauch aber immer das Land Israel (Eretz Israel) hieß. Diese Gedanken waren Grundlage der zionistischen Strömung, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts für die jüdische Einwanderung nach Palästina eintrat.

Während des Dritten Reichs und besonders seit dem Kriegsbeginn 1939 wurde die Emigration nach Palästina für Juden aus ganz Europa ein überlebenswichtiges Vorhaben. Zionisten wie Nichtzionisten beteiligten sich an der "illegalen Einwanderung", auf hebräisch Alija Bet, nach Palästina, das seit dem Ersten Weltkrieg britischen Mandatsgebiet war.

Von 1933 bis 1941 konnten sich etwa 55 000 Flüchtlinge nach Palästina retten. Die britische Mandatsmacht behinderte die Einwanderung und beschloss 1937 eine Beschränkung auf 10 000 Personen jährlich. Ab 1941 kam die Einwanderung fast zum Erliegen, gegen Ende des Krieges wurde sie wieder aufgenommen.

Auch die innenpolitische Lage in Palästina war angespannt. Die britischen Restriktionen erschwerten die Emigration massiv und viele "illegale Einwanderer", die nach Palästina eingereist waren, wurden von den Briten aufgegriffen und z. B. nach Mauritius deportiert. Jüdische Untergrundgruppen operierten gegen die Briten und forderten zahlreiche Todesopfer.

Auch waren die Umstände in dem heißen und infrastrukturell schlecht entwickelten Land schwierig: Viele Einwanderer mussten sich auf eine ganz neue Lebenssituation einstellen und konnten ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben. Die arabische Bevölkerung reagierte auf die wachsenden Einwandererzahlen mit Feindseligkeit. 1936 brachen Unruhen und antijüdische Ausschreitungen der palästinensischen Araber aus, die bis 1939 dauerten.