Kaiserswerther Diakonissenanstalt

Diakonissen waren und sind auch heute noch in der evangelischen Diakonie im Dienst am Nächsten tätig, in der Sozialarbeit, Pflege oder Erziehung. Sie verpflichten sich in der Nachfolge von Jesus Christus zu einem einfachen Lebensstil in einer Lebens- und Dienstgemeinschaft innerhalb eines Diakonissenhauses, auch als Mutterhaus bezeichnet. Dort werden sie in einem feierlichen Einsegnungsgottesdienst aufgenommen und erhalten zunächst eine qualifizierte Berufsausbildung, um anschließend in Gemeinden, Kindergärten, Jugendeinrichtungen, Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser u.v.m. entsandt zu werden.   In Kaiserswerth, zwischen Düsseldorf und Duisburg am Rhein gelegen, gründete der junge Gemeindepfarrer Theodor Fliedner mit seiner Frau Friederike 1836 das weltweit erste Mutterhaus für Diakonissen. Das war sein Versuch, den vielen im Zuge der Industrialisierung in Not geratenen Menschen Hilfsangebote zu schaffen, - und der Beginn der Diakoniebewegung. Im Laufe der folgenden Jahre und Jahrzehnte entstanden in Deutschland und weit darüber hinaus bis nach Amerika, Afrika und Asien zahlreiche Diakonissenanstalten nach dem Kaiserswerther Vorbild. Allein zum Mutterhaus Kaiserswerth gehörten in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts an die 2000 Diakonissen aus allen sozialen Schichten.