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Chronik und Quellen
1937
Februar 1937

Die Kreisleitung Bremen der NSDAP berichtet

Die Kreispropagandaleitung des NSDAP-Kreises Bremen erstattet am 19. März 1937 folgenden „Stimmungsbericht“ für Februar 1937:

Betr. Judenfrage in der Schule

Es wäre wünschenswert, wenn endlich Ernst gemacht würde mit der schon für vergangene Ostern von Minister Rust angekündigte Trennung arischer und nichtarischer Schüler voneinander.

Abgesehen davon, daß jede Schulklasse eine Gemeinschaft bilden soll und wir die Juden in der Gemeinschaft nicht wünschen und die Lehrer nicht in der Lage sind, diese aus derselben auszuschließen, ist es gerade für die nationalsozialistische Erziehung der Kinder notwendig, immer wieder im Unterricht die Grundsätze unserer Weltanschauung klarzulegen, sei es auch nur durch einen ganz kurzen Hinweis. Gerade in solchen ''3 Worten'', die sich oft und oft wiederholen, die die Judenfrage oder allgemeine Rassenfrage immer wieder von anderer Seite beleuchten (an immer anderen Stellen von Zeit und Raum), liegt eine tiefere Kraft als in gelegentlichen ausführlichen Vorträgen, wenn auch letztere natürlich notwendig sind. Indes die dort gewonnenen Erkenntnisse müssen in den Unterricht (der Geschichte, Erdkunde, Deutschkunde usw.) eingebaut werden. Das ist das Allerwichtigste! Sonst schweben die ganzen Sachen in der Luft. Dazu braucht man meist nur an passender Stelle einen kurzen Hinweis geben. Zu solchen Hinweisen kann man aber nicht jedesmal die in der Klasse befindlichen Juden hinausschicken -der NSLB schreibt mit Recht: in jede Stunde gehört irgendein Hinweis auf unsere Weltanschauung - Ergebnis: Entweder die Judenlauferei geht jede Stunde, was fortgesetzt stört - oder: viele Lehrer werden diese Hinweise ganz unterlassen. Es wirkt auf arische Lehrer und Schüler sehr peinlich und abstoßend, wenn man die Judenfrage in Gegenwart von Juden streift. Damit fällt aber ein gut Teil unserer weltanschaulichen Erziehung und gerade in solchen Klassen, wo sie am nötigsten ist und wo die Kinder die Judenfrage praktisch nur durch die im Kindesalter meist noch harmlosen kleinen Juden kennen lernen und oft durch diese unbewußt philosemitisch beeinflußt sind. (Übrigens auch durch den Religionsunterricht). Also Abhilfe tut not! Diese Frage ist vordringlich!

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