Bericht aus Alzenau
Das Bezirksamt Alzenau erstattet am 31. Januar 1937 folgenden „Monatsbericht“:
Im Hörsteiner Judenfriedhof, wo bereits vor Jahresfrist über 100 Grabdenkmäler umgestürzt worden waren, wurden im Laufe des 10. Januar (eines Sonntags) abermals 29 Grabsteine von unbekannten Tätern umgeworfen. Die vorgefundenen Fußspuren weisen auf 5 Jugendliche im Alter von 10-16 Jahren hin. Alle Versuche, die Täter zu ermitteln, blieben bis jetzt ergebnislos, da die Bevölkerung wie immer aus Furcht vor Racheakten mit ihren Angaben zurückhält.
In Schöllkrippen wurden im September 1936 einer Anzahl von jüdischen Hausbesitzern nächtlicherweise die Fenster eingeworfen. Als Täter konnte nunmehr ein Schöllkrippener SA -Mann ermittelt und angezeigt werden.