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Chronik und Quellen
1937
Januar 1937

Der Regierungspräsident berichtet aus Ansbach

Der Regierungspräsident Ober- und Mittelfranken erstattet am 5. Februar 1937 aus Ansbach folgenden Bericht für Januar 1937:

Juden

1) In Coburg erhielt der 27jährige Jude [N.N.a] am 10. Dezember 1936 wegen Rassenschande 3 Jahre Zuchthaus.

2) In Hof wurde der Halbjude [N.N.b] aus sitten- und sicherheitspolizeilichen Gründen in Schutzhaft genommen und ins Konzentrationslager Dachau eingeschafft, weil er mehrere arische Mädchen seiner perversen Veranlagung gefügig gemacht hatte.

3) Der Bezirk Scheinfeld kann erfreulicherweise melden, daß der Geschäftsumsatz der jüdischen Geschäfte weiter zusammenschrumpft. Ein großer Teil der Juden ist bereits abgewandert.

4) Ein Bezirksamt berichtet: Wegen des bevorstehenden Dienstbotenwechsels benötigen die Bauern größere Geldmittel. Da die arischen Viehhändler z.T. nicht die erforderlichen Barmittel besitzen, um das Vieh sofort zu bezahlen, wird dies bisweilen zum Vorwand genommen, Vieh an jüdische Händler abzusetzen. (…)

 

Besondere Vorkommnisse

1) In Nürnberg sprach auf Einladung und in Anwesenheit des Frankenführers der englische Schriftsteller und Politiker Beamish vor einer großen Hörerschaft aus Kreisen der Partei. des Staates und der Wirtschaft äußerst wirksam über die Judenfrage .

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