Die Polizeidirektion München berichtet
Die Polizeidirektion München erstattet am 6. September 1935 folgenden Bericht für August:
In der Nacht vom 13./14.8.35 wurden im Bereiche des Polizeibezirks in mehreren jüdischen Geschäften Schaufenster eingeschossen. Die Täter, die in einem Kraftwagen angefahren kamen und mit diesem den Tatort wieder verließen, konnten nicht ermittelt werden. Auch in der Gegend von Waldtrudering wurde auf Geschäftsschilder von Juden geschossen.
Schon seit einigen Monaten kann man beobachten, daß die Juden wieder anmaßender auftreten; stellenweise versuchten sogar Vertreter dieser Rasse die Bevölkerung durch ihr verletzendes Benehmen herauszufordern.
Die Aufklärungsarbeit der Partei und ihrer Beauftragten sorgten dafür, daß Einzelaktionen gegen Juden , wie sie besonders in den Monaten April und Mai ds. Jhrs. in großer Zahl erfolgten, unterblieben. Dafür aber stärkte sich die Abwehrfront des gesamten Volkes gegen alles Jüdische. Anstelle des ziellosen Einzelvorgehens tritt allmählich eine zielbewußte allgemeine Ablehnung des jüdischen Gastvolkes, seiner Sitten und Kultur.
Die Bevölkerung zeigt wohl kaum mehr Verständnis für das rasseschändende Verhalten so vieler Juden und die Artvergessenheit arischer Mädchen, die sich von den Juden trotz der warnenden Vorgänge der verflossenen Monate nicht trennen wollen. Die hier behandelten Fälle zeigen, daß verschiedene jüdische Geschäftsinhaber die wirtschaftliche Not von Angestellten in brutaler Weise ausnützen zur Befriedigung ihres entarteten überaus anspruchsvollen Geschlechtstriebes. Im Laufe des Monats wurden 6 jüdische Rasseschänder in das Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Weiterhin kamen 6 artvergessene Mädchen und Frauen in Schutzhaft .