Bericht aus Bad Kissingen
Der Bürgermeister von Bad Kissingen erstattet am 26. Juli 1935 folgenden Bericht für Juli 1935:
Der Jude Maier Löwenthal hier hat durch Rechtsanwalt Endres hier gegen die isr. Kultusgemeinde Antrag auf verwaltungsrechtl. Entscheidung über die Höhe des geforderten Kirchgeldes gestellt. Ich werde den Antrag ablehnen, weil der heutige Staat keine Veranlassung hat, derartige Streitigkeiten unter den Juden zu schlichten.
Wegen Anbringung eines Plakates ''Juden sind unerwünscht'' in der städt. Bade- und Schwimmanstalt und wegen der auffallend hohen Zahl von Kurgästen, die Juden sind, wird auf den Bericht des Herrn Stadtkommissars vom 24.7.1935 Bezug genommen.