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Chronik und Quellen
1935
Juni 1935

Bericht aus Nürnberg

Die Gauamtsleitung für Kommunalpolitik des NSDAP-Gaus Franken erstattet am 10. Juli 1935 folgenden Lagebericht für Juni 1935:

Auf dem Nürnberger Viehmarkt waren in früheren Jahren, wie wohl auf allen größeren Viehmärkten, die jüdischen Viehhändler stark vertreten. Nahezu 2/3 der Viehhändler waren Juden und durchschnittlich 70% des dort umgesetzten Viehs stammte von jüdischen Händlern. Am 15. März 1934 unternahm der Stadtrat Nürnberg den ersten Vorstoß zur Reinigung des Viehmarktes, indem er die Anordnung traf, daß den jüdischen Viehhändlern besondere Plätze, getrennt von den deutschen Händlern, anzuweisen seien. Diese Zuweisung streng getrennter Verkaufsplätze wurde von der Marktverwaltung strikte durchgeführt. Seitdem verringerte sich die Zahl der jüdischen Viehhändler fortwährend. Als Anfang Dezember 1934 auch die Zulassung von 3 jüdischen Agenten abgelehnt wurde, war der Nürnberger Viehmarkt vollkommen frei von jüdischen Händlern und Agenten. An diesem Zustand hat sich bis heute nicht nur nichts geändert, es gelang sogar durch sorgfältige Überwachung der Marktbeschickung einige Verkäufer, die sich als Strohmänner für jüdische Händler hergaben, auszumerzen.

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