Menü
Chronik und Quellen
1935
Juni 1935

Die Gestapo berichtet

Die Gestapo des Regierungsbezirks Schneidemühl berichtet am 2. Juli 1935 über den Monat Juni 1935:

Bei diesen Personengruppen sind im Berichtsmonat keine besonderen Beobachtungen gemacht worden.

Zu offenen Boykottbestrebungen gegen jüdische Geschäfte ist es im Bezirk meiner Staatspolizeistelle nicht gekommen.

 

Die Bewegung und ihre Organisationen (…)

In Lupitze, Kreis Bomst, wird innerhalb der Bevölkerung darüber abfällig geurteilt, daß der dortige Stützpunktleiter der NSDAP Handel mit dem jüdischen Viehhändler Jakubowski aus Glogau treibt. Es werden Äußerungen laut, die besagen, daß das, was dem Stützpunktleiter erlaubt sei, auch von jedem anderen Volksgenossen in Anspruch genommen werden könnte. Der seit 1933 im Amt befindliche Bürgermeister soll daraufhin auch eine Geschäftsverbindung mit Jakubowski aufgenommen haben. Es steht zu erwarten, daß andere Bauern aus Lupitze und Umgegend diesem Beispiel folgen werden. Jakubowski hat einem Gendarmeriebeamten auf diesen Vorfall hin erklärt, daß auch noch andere Persönlichkeiten die Hilfe der Juden herbeirufen würden, wenn die Zeit gekommen sei. Der Arbeitsweise seiner Rassegenossen entsprechend wird Jakubowski mit diesen angeknüpften Geschäftsverbindungen überall Propaganda zum Schaden der Bewegung treiben.

Baum wird geladen...