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Chronik und Quellen
1935
Mai 1935

Die Gestapo berichtet

Die Gestapo für den Landespolizeibezirk Berlin berichtet am 13. Juni 1935 für Mai 1935:

Die Zahl der zurückkehrenden Emigranten hat sich nur wenig verringert. Im Berichtsmonat sind 50 Personen, meist Juden, gemäß dem Erlaß des Gestapa vom 28.1.1935 vernommen worden. Von ihnen waren 21 als Emigranten zu betrachten; 2 wurden einem Schulungslager überführt; die restlichen 19 konnten zur Rückreise ins Ausland veranlaßt werden.

Seit Bestehen des Emigrantenerlasses sind insgesamt 40 Personen einem Schulungslager überführt [sic] worden und 31 wieder ausgereist.

 

Judenbewegung

Das herausfordernde Verhalten der Juden hat im Berichtsmonat eine weitere Steigerung erfahren und in verschiedenen Fällen zu einer Selbsthilfe der Bevölkerung geführt. Es macht sich allgemein eine starke antisemitische Welle bemerkbar, zu Schwierigkeiten ist es verschiedentlich gekommen, wenn seitens der Schutzpolizei eingeschritten wurde. Derartige Vorkommnisse sind geeignet, das Vertrauen zu den Organen des Staates zu erschüttern. Die uniformierte Polizei wird daher der Auffassung der Bevölkerung in weitgehendem Maße Rechnung tragen müssen.

Die Mitarbeit der Bevölkerung und der Parteiorgane ist reger geworden, so daß eine größere Anzahl Verfehlungen als bisher zur Bearbeitung kommen konnten.

An einzelnen Vorkommnissen ist zu melden:

a) Der Sowjet Jude [sic] Wladimir Naschatyr, 7.11.96 Petersburg geboren, russ. Staatsangehöriger, Berlin-Wilmersdorf, Naussauischestr. 47 wohnhaft, hat im Februar ds. Js. folgende Äußerung getan: Die Wahlen seien nicht richtig gewesen. Wenn dieselben ohne Druck stattgefunden hätten, wären sie ganz anders ausgefallen und keine Mehrheit zustandegekommen. Die Deutschen seien ein noch viel dümmeres Volk als die Russen. Das sei dadurch erwiesen, daß sie sich knechten ließen.

Die Ankurbelung der Wirtschaft sei eine künstliche Mache. Die Wagen (Automobile) seien nur dazu da, den Anschein im Auslande zu erwecken, als ob sie gebraucht würden. In Wirklichkeit stünden sie alle in den Garagen.

Eine Frechheit sei die verbotene Aufrüstung in Deutschland. Die Deutschen würden eines Tages von anderer Seite erledigt werden, und zwar gründlicher, als im letzten Kriege.

Obwohl dieser Sowjet-Jude bestreitet, diese Angaben gemacht zu haben, gilt er durch einwandfreie Zeugenaussagen als überführt. Gegen ihn ist bis auf weiteres Schutzhaft verhängt und seine Ausweisung in die Wege geleitet worden.

Die Judenvereinigung ''Hechaluz '' veranstaltet regelmäßig Schulungsabende zwecks Vorbereitung der in Deutschland wohnenden Glaubensgenossen für die Niederlassung in Palästina. Die Schulung soll in der Erteilung hebräischen Sprachunterrichts und Vorträgen über Palästina bestehen.

Gelegentlich der Kontrolle eines solchen Schulungsabends wurde festgestellt, daß von den 8 zur Anmeldung gelangten Vorträgen über bestimmte Themen fast keiner, wie angemeldet, gehalten wurde. An deren Stelle wurden in 4 Fällen über die geographische Lage Palästinas gesprochen. Ferner stimmten in mehreren Fällen die Angaben über den Namen der Vortragenden mit der hier eingereichten Anmeldung nicht überein. Sie waren aber anwesend.

Den Umständen nach ist anzunehmen, daß die polizeilichen Anmeldungen der fraglichen Organisationen über die Vorträge nur formelle Bedeutung haben und daß man sich überhaupt nicht an die angezeigten Gesprächsthemen hält. Hierfür spricht außerdem noch, daß die einzelnen Vortragenden teilweise auf Fragen nicht angeben konnten, was für einen Vortrag sie zu halten hatten.

Nach diesseitigem Dafürhalten besteht eine stille Vereinbarung, wonach beim Erscheinen der Polizei von dem augenblicklich behandelten Gesprächsstoff auf einen anderen, vorher bestimmten, übergegangen wird. Über diesen Vorgang ist bereits berichtet worden.

Die Innenarchitektin Berta Dancyger, 6.6.95 Düsseldorf geboren, Berlin, Helgoländer Ufer 5 wohnhaft, wurde in Schutzhaft genommen, weil sie als Nicht-Arierin es verstanden hat, sich behördliche Aufträge zu verschaffen. Sie hat sich als Katholikin ausgegeben, obwohl sie nach den hiesigen Feststellungen als reinrassige Jüdin zu betrachten ist. Unter dem falschen Namen Renée Dülzen hatte sie in der Lennéstr. ein Geschäft für Inneneinrichtung betrieben.

Ihre Überführung in ein Konzentrationslager ist beabsichtigt.

Der Jude Erich Goldstein, 6.1.91 Breslau geboren, Berlin, Joachimsthalerstr. 22, Pension Concordia wohnhaft gewesen, hat am 26.4.35 in der Nacht einen SA -Mann und Pg in der Uhlandstraße aufgelauert, ihn hinterrücks angefallen und eine Körperverletzung beigebracht.

G. wurde flüchtig und ist am 8.5.1935 in Dresden auf Grund eines Pol-Funks der Stapo festgenommen worden. Er befindet sich in Schutzhaft.

Der Jude, Pferdehändler Bruno Cohn, 7.5.90 Stargard geboren, Berlin, Gentinerstraße wohnhaft, hat gelegentlich eines Pferdehandels in einem Lokal am Stettinger Bahnhaft [sic] in Gegenwart mehrerer Zeugen die ungeheuerlichsten Anschuldigungen gegen die Reichsregierung und die NSDAP erhoben. Er äußerte u.a.: ''Mir wurden damals von den Nazis in den Revolutions-Tagen 25.000 RM gekappt und man hätte mir auch meine Pferde weggenommen, wenn ich sie nicht mit dem Revolver herausgebracht hätte. Die Greuel der Nazis haben jetzt aufgehört, nachdem sich das internationale Judentum dagegen eingelegt hat [sic]. Es wird aber nicht mehr lange dauern, denn dieses System kann sich nicht mehr länger halten. Ich werde mir dann eine 1 1/2 mtr. lange Pese besorgen und sie mit Stacheldraht umwickeln und jedem Nazi, den [sic] ich begegne, über die Fresse schlagen. Einen Antrag auf Verleihung des Ehrenkreuzes bei diesen Banditen zu stellen, kommt gar nicht in Frage. Wenn eine andere Regierung kommt, werde ich erst das Ehrenkreuz nehmen, aber nicht von diesen Banditen.''

Diese Äußerung hat C. mehrere Male wiederholt. Er ist zum Teil geständig. C. wurde in ein Lager überführt.

Die Jüdin Gertrud Brotzen, 20.2.78 Bärwalde geboren, Berlin, Xantenerstr. 15 wohnhaft, wurde wegen Verbreitung unwahrer Nachrichten festgenommen.

Sie hat verbreitet, daß die Kinder unseres Reichsministers Dr. Göbbels bei ihrer Krankheit von einem jüdischen Arzt behandelt worden wären. Weiter hat sie behauptet, daß die beiden Spione, die wegen Verrats militärischer Geheimnisse zum Tode verurteilt wurden, ohne jede Gerichtsverhandlung ermordet worden seien. Die Brotzen wurde in Schutzhaft genommen.

Bei einer jüdischen Veranstaltung, ''Kameradschaftlicher Verein Deutscher Soldaten'', brachte der Vorsitzende Salomon ein dreifaches Hoch auf den alten Frontgeist aus. Dieses Hoch wurde von den Anwesenden stehend, mit erhobenen Arm, ausgebracht.

Am 4.5.1935 hat im Hotel ''König von Portugal'', Burgstraße eine Versammlung der jüdischen Cypern-Auswanderer stattgefunden, die sich eines regen Zuspruches erfreute. Der Einberufer, Dr. Kindermann, hielt einen Vortrag über die Verhältnisse auf Cypern, worauf eine allgemeine Aussprache erfolgte. Sämtliche Redner setzten sich für das geplante Unternehmen ein und begrüßten es, daß neben Palästina auch die Insel Cypern für die Auswanderung der Juden in Frage komme. Ein Diskussionsredner war der bekannte Staats-Zionist Dr. Kareski , dessen Rede besondere Beachtung verdient. K. betonte, daß er in dieser Versammlung das Wort nur mit einer gewissen Entschuldigung vor sich selber und vor seinem zionistischen Gewissen ergreifen könne. Aber die Zionisten seien ja nicht nur um Palästina willen [sic] auf der Welt, sondern wegen des Problems des jüdischen Volkes überhaupt. Angesichts der großen Not müsse man den gequälten Menschen ein Ventil schaffen, auch wenn es nicht die letzte Lösung des jüdischen Problems sei. Zwei Dinge erschienen dem Redner an diesem Abend charakteristisch: In erster Hinsicht die Tatsache, daß die jüdischen Massen in Berlin erkannt haben, daß man als Jude nicht mehr hier bleiben solle, daß es neben all dem politischen, kulturellen, seelischen und wirtschaftlichen Druck noch etwas anderes gäbe, daß es gelte, die jüdische Ehre zu schützen, wolle man den anderen nicht eine Rechtfertigung für ihre Verachtung bieten. Der jüdische Mensch müsse erkennen, daß es für ihn heute unmöglich sei, in Deutschland ein dieser Ehre entsprechendes Lebensziel und einen würdigen Lebensinhalt zu finden.

Als zweites Charakteristikum kennzeichnete K. den Umstand, daß es anscheinend nicht möglich sei, bei den jüdischen Organisationen den lächerlichen Betrag von 3.000 RM zur Durchführung der Reise nach Cypern zu erlangen. Ihn überrasche es nicht, da er den Beamtenapparat der betreffenden Stellen kenne. Es mache wenig Freude in einer Zeit, in der alle die Not des jüdischen Menschen in ihren Herzen brennen fühlten, Angriffe gegen die verantwortlichen Stellen zu erheben. Er stehe seit Jahren in schärfstem Kampf gegen den Geist der Untätigkeit.

Im Anschluß an seine Rede forderte K. die Versammelten auf, sich zusammenzuschließen, um freie Bahn für ein Zusammenarbeiten mit einer lebendigen jüdischen Organisation zu schaffen, in der jüdische Arbeit geleistet werde und man sich der Verantwortung für das Schicksal hunderttausender jüdischer Menschen lebendiger bewußt sei. Seine Einstellung zu Cypern sei folgende:

Palästina könne heute nicht all diejenigen Menschen aufnehmen, die Rettung aus ihrer Not dringend brauchten. Darum sei das Cypern-Projekt zu begrüßen. Wie weit Cypern ein Teil Palästinas werden könne, hänge von dem Willen der Einwandernden ab.

Als in der Diskussion die Frage aufgeworfen wurde, wo diejenigen blieben, die kein Kapital hätten, antwortete ein Dr. Kraus: ''Hierfür seien die Gelder in Amerika und London vorgesehen, die aber erst nach Abschluß der Verträge verfügbar seien. Es handele sich um die Summe von 2 Millionen Dollar. Dr. Kindermann führte noch aus, daß in Kairo noch große Summen eines ausländischen Komitées vorhanden seien, das bereit sei, auch dieses Geld zur Verfügung zu stellen. sobald es von einer zentralen Stelle in Cypern angefordert werde.

In Amerika habe man speziell für Cypern Geld gesammelt. Am 27. Mai 1935 hielt der ''Verband nationaldeutscher Juden e.V.'' im Schubertsaal, Berlin W 57, eine Versammlung ab, die von Dr. Naumann geleitet wurde, und an der schätzungsweise 400 Personen teilnahmen.

Zunächst verlas ein Herr Rosenow einige Abschnitte einer Schrift des Dr. Naumann aus dem Jahre 1922. Sie behandelten die damals übliche Verhöhnung des Militärs, insbesondere des Offizierskorps durch jüdische Geschäftemacher. Er bemerkte, daß der obige Verband derartige Machenschaften entschieden ablehne.

Darauf ergriff Dr. Naumann das Wort zu dem Thema ''Der Weg ins Freie'' und entwickelte in längeren Ausführungen den Begriff der inneren und äußeren Freiheit. Besonders betonte er, daß sich die Mitglieder als echte Deutsche fühlten, den Umbruch in Deutschland durch den Führer begrüßt hätten und ihn auch immer gutheißen würden. Über das neue Wehrgesetz vom 16. März 1935 führte er aus, daß die nationalen Juden seine Einführung sehr begrüßten, weil es Deutschland die äußere Freiheit wiedergebracht habe, aber bedauerten, daß sie vom Tragen der Waffe für das Vaterland ausgeschlossen seien. Weiter führte er aus, daß der nationalsozialistische Umbruch noch nicht beendet sei; er hoffe, daß die Reinigung der Bewegung von den ihr noch anhaftenden Schlacken weiter fortschreiten möge, damit sich hieraus ein Wein ergebe, an dem sich alle Deutschen laben könnten.

Die Rede wurde wiederholt durch Zwischenrufe der Zionisten unterbrochen, die aber durch den Redner zurechtgewiesen wurden.

Die Bewegung der zionistischen Juden verurteilte er nicht, wünschte aber, daß sich diese bereits nach Palästina begeben hätten, da sie hier nur die ruhige Entwicklung der nationaldeutschen Juden behinderten und schädigten.

Nach Schluß der Rede des Dr. Naumann schloß sich eine kurze Diskussion an, an der sich auch einige Zionisten beteiligten. Zwischenfälle traten hierbei nicht ein.

In einem kurzen Schlußwort erklärte Dr. Naumann mit aller Schärfe, daß es nur zwei Arten von Juden gäbe: Zionisten und nationaldeutsche Juden, was sich dazwischen befände, sei wert, daß es zugrunde ginge.

Anschließend an die Rede des Dr. Naumann wurde das beigelegte Bundeslied gesungen.

Sodann wurde das Deutschlandlied gesungen. Hierbei kam es im hinteren Teil des Saales zu einer kleineren Störung, die sofort behoben wurde, und deren Ursache nicht erkennbar war.

Über diese Versammlung ist an das Gestapa berichtet worden.

 

Bundeslied des Verbandes nationaldeutscher Juden

(Zu singen nach dem im Jahre 1883 geschriebenen Deutschen Flaggenlied des jüdischen Deutschen Robert Linderer ''Stolz weht die Flagge Schwarz-Weiß-Rot'', vertont von Richard Thiele)

Wir geh'n den Weg der deutschen Pflicht,
ob man auch höhnt und schilt.
Wir bleiben deutsch und fragen nicht,
Nur unser Herz das gilt.
Wen deutscher Wille ganz durchglüht,
Der ist auch Deutschlands Kind.
Uns schrieb Gott selbst es ins Gemüt,
Wo wir zu Hause sind.

Hart mag und heiß das Kämpfen sein
mit Haß und Unverstand, -
Wir sind auf Tod und Leben Dein,
Du deutsches Vaterland!

Wer deutsches Kämpfen recht versteht,
Der schaut nicht links noch rechts,
Weil's um die deutsche Zukunft geht
Des deutschen Junggeschlechts.
Wir woll'n ein Deutschland hell und weit
In Freiheit und in Kraft,
Und wollen wissen, wenn's gedeiht;
Wir haben mit geschafft!

(Kehrreim wie oben.)

Im Monat Mai haben 2.950 jüdische Versammlungen stattgefunden, von denen 76 beobachtet wurden.

Außer den geschilderten Beanstandungen sind keine Vorkommnisse zu melden.

Im Berichtsmonat haben 81 Juden die Reise nach Palästina angetreten. (…)

 

Wirtschafts- und sozialpolitische Angelegenheiten

Die wirtschaftspolitischen Angelegenheiten haben in der letzten Zeit einen breiten Raum eingenommen. Die hiesige Stelle sieht diese Angelegenheit oft unter einem anderen Gesichtspunkt als verschiedene andere Stellen.

In einer amtlichen Statistik ist gesagt, daß in Bayern der Rückgang der Juden am stärksten ist. Von 49.630 Juden im Jahre 1925 sei die Zahl auf 41.939 gleich 14,66% gefallen. Die Abnahme der Juden stände zahlenmäßig am höchsten in Nürnberg und München. Prozentual am höchsten in Kissingen mit 32%. Diese Statistik ist zweifellos objektiv richtig. Die Gründe für die Abwanderung der Juden aus Bayern sind aber rein wirtschaftspolitische. In den mittleren und kleineren Städten können sie sich nicht halten. Ihre Geschäfte werden boykottiert, weil jeder seinen Mitbürger, der in ein jüdisches Geschäft hineingeht, kennt und behütet. Die Folge davon ist, daß die Juden in Scharen von der Provinz nach Berlin zuwandern und die Zentren ihrer Geschäfte hierher verlegen. Die Firmen in Nürnberg usw. werden, soweit sie überhaupt bestehen bleiben, durch arische Angestellte getarnt.

Als kurzes Beispiel sei hierfür folgendes erwähnt: Die Firma Metrawatt in Nürnberg gehört den beiden Juden Aron und Gottschalk allein. Die Firma ist also ein rein jüdisches Unternehmen. Aber man wußte sich zu helfen und ernannte 2 arische Angestellte aus der Firma Heliowatt-Werke, nämlich Dr. Dörr und Graetz zu Vorstandsmitgliedern der Fa. Metrawatt. Auf diese Weise bekam die Firma einen rein arischen Vorstand und führt jetzt sogar Aufträge für die NSDAP aus.

Zum großen Teil sind die Firmen aber vollkommen nach Berlin verlegt worden. Hier macht sich immer mehr die Form der anonymen Gesellschaft bemerkbar, hinter der sich fast immer Juden verbergen, z.B. ''Hemden-Spezial-Haus'', ''Die Mode'', ''Der elegante Herr'' usw.

Die Inhaber-Namen als solche, deren Anbringung Zwang ist, schreibt man schamhaft winzig klein in irgendeine Ecke der Schaufensterscheibe, so daß kein Mensch den Namen lesen kann. Im Geschäft bedienen arische Verkäufer und Verkäuferinnen, der jüdische Inhaber sitzt im Nebenzimmer und kommt nur bei einigen ihm bekannten Kunden zum Vorschein.

Auf der anderen Seite zeigen die führenden Juden, die über die Banken die Wirtschaft beherrschen [sic], ein anmaßendes und herausforderndes Benehmen; vor allen Dingen tritt dies gegenüber den Exponenten der Deutschen Arbeitsfront hervor, deren Einfluß in den Betrieben immer mehr und mehr [sic] im Schwinden begriffen ist. So haben sich auch z.B. bereits Vereinigungen von führenden Wirtschaftsmitgliedern ostentativ geweigert, in die deutsche Arbeitsfront einzutreten. (z.B. die Vereinigung der Oberbeamten im Bankgewerbe.) Auf Antrag Dr. Ley's hat die Stapo dann die Auflösung des Vereins veranlaßt.

Eine Besserung dieser Verhältnisse kann nur eintreten durch eine stillschweigende und ruhige Gleichschaltung der jüdischen Betriebe, die praktisch erfolgen kann durch Zusammenarbeit zwischen Staatspolizei, Treuhänder der Arbeit und Gauleitung.

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