Bericht aus Hünfeld
Der Landrat des Kreises Hünfeld gibt am 24. April 1935 seinen Bericht für März und April 1935 ab:
In letzter Zeit sind in verschiedenen Orten des Kreises jüdischen Einwohnern die Fensterscheiben eingeworfen worden, ohne daß die Täter gefaßt werden konnten. Die Ermittlungen sind noch im Gange.
Am 22.3.1935 abends hat ein Überfall von maskierten Personen auf die Synagoge in Rhina stattgefunden, wobei die in der Synagoge anwesenden männlichen Juden mit Gummiknüppeln verhauen wurden. Durch sofortiges Eingreifen der Staatspolizeistelle konnten die Haupträdelsführer nach langwierigem Verhör festgestellt werden. Diese sind dann von Herrn Polizeipräsidenten von Pfeffer vorgeladen und nochmals ernstlich verwarnt worden. (…)
Ferner hat die Staatspolizeistelle am 18.4.1935 über die Juden [N.N.a] und [N.N.b], Eiterfeld, wegen Bedrohung bzw. Nötigung für 7 Tage Schutzhaft verhängt.