Bericht aus Neustadt

Der Landrat des Kreises Neustadt am Rübenberge erstattet am 22. März 1935 folgenden Lagebericht für die Monate Februar und März 1935:

Die antisemitische Bewegung in der Bevölkerung würde voraussichtlich immer weiter abflauen, wenn dem nicht durch die dauernde Gegenarbeit der NSDAP ein Riegel vorgeschoben würde. Die Tätigkeit der Partei ist daher zweifellos notwendig.

Besonders zu erwähnen ist, daß die jüdische Bevölkerung die Verfügung des Staatspolizeiamtes vom 12. Februar 1935 - II 1B 2 - 61250/J. 195/35 - als zu hart empfindet. Nach dieser Verfügung ist auch denjenigen Juden die Frontkämpfer waren oder Beamte sind, verboten, die schwarz-weiß-rote Flagge zu hissen. ਍