Die Gestapo berichtet
Die Gestapo für den Regierungsbezirk Münster berichtet am 4. April 1935 für März 1935 aus Recklinghausen:
Aus Bocholt wird noch folgendes berichtet:
''Das Verbot über das Hissen der Reichsflagge durch Juden hat unter den Gefolgschaften der hiesigen jüdischen Textilbetriebe starken Unwillen hervorgerufen. Die Gefolgschaften, die bis zu 99% arischer Abstammung sind, können es nicht verstehen, daß diese Betriebe die Reichsflagge nicht hissen dürfen. Wenn das Verbot am 1. März dieses Jahres aufrecht erhalten worden wäre, hätten sich die Gefolgschaften der jüdischen Betriebe geweigert, an dem Saarbefreiungsumzug teilzunehmen. Die Gefolgschaften hoffen immer noch, daß dieses Verbot rückgängig gemacht wird''.
Juden und Freimaurer (…)
Bei den Juden ist eine lebhaftere Versammlungstätigkeit zu beobachten. Besonders die zionistische Vereinigung hielt mehrere Versammlungen ab, worin von einer Abwanderung nach Palästina abgeraten wurde.
Eine Neugründung einer jüdischen Sportgruppe in Ibbenbüren mußte unterbunden werden, weil sie nicht dem Erlaß des Geheimen Staatspolizeiamtes vom 25.7.1934 entsprach.
Es ist leider festzustellen, daß der Viehhandel bei den Bauern größtenteils wieder von Juden betrieben wird. Zum Teil ist diese Tatsache darauf zurückzuführen, daß die Juden kapitalkräftiger sind, zum anderen aber auch deshalb, weil die Juden besseres Vieh aufkaufen und höhere Preise zahlen sollen. (…)
Ein V Mann teilt mit:
''Die Greuelpropaganda gegen Deutschland ist verlaufen und abgetan, weil selbst die untersten Volksschichten die Märchen nicht mehr glauben.
Jetzt üben die Juden eine neue und gefährlichere Praxis aus. Viele von den geflüchteten Juden hatten als Kaufleute, Anwälte oder Ärzte in Deutschland noch Außenstände. Sie haben nun die Schuldner verklagt und lassen ihre Sache durch jüdische Anwälte, weil ihnen andere nicht zur Verfügung gestellt werden, vor Gericht vertreten.
Nun behaupten die Juden, manche der Richter möchten wohl die Schuldner verurteilen, aber sie dürfen es nicht, weil sie zu stark von Nationalsozialisten kontrolliert werden. So werden die meisten Forderungen der Juden abgelehnt und sie müssen selbst noch die Gerichtskosten zahlen. Dann kommen die Juden in Holland und im übrigen Ausland, wo sich nur Gelegenheit dazu bietet, klagen, daß sie in Deutschland ihr ganzes Vermögen verloren haben, weil die Gerichte ihre Schuldner freisprechen. Dabei werden dann Summen und Verluste genannt, die oft bis in die Millionen gehen, selbst wenn es sich nur um vielleicht einige Hundert oder Tausend Mark gehandelt hat. Im Auslande werden aber diese Angaben der Juden geglaubt und die deutsche Gerichtsbarkeit als ein Zwangssystem des Nationalsozialismus bezeichnet, womit das größte Unrecht betrieben würde.
Die Art von Propaganda wird in letzter Zeit besonders lebhaft betrieben, namentlich unter Kaufleuten, um diese vom Warenkauf in Deutschland abzuhalten, da sie vor Gericht immer Unrecht erhielten, wenn sie in Differenzen gerieten.''