Bericht aus Fulda
Am 20. Februar 1935 erstattet der Landrat von Fulda folgenden Bericht für Januar und Februar 1935:
In Wüstensachsen wurden auch in den letzten zwei Monaten wiederholt bei jüdischen Einwohnern Fensterscheiben und dergl. eingeworfen und ähnlicher Unfug verübt.1 Die Ermittlungen durch die örtlichen Polizeiorgane sind erfolglos geblieben. Da ich die Überzeugung hatte, daß es sich stets um die gleiche Clique unreifer Burschen handelt, die glaubt, durch solchen nächtlichen Unfug ihren Mut und ihre nationale Überzeugung unter Beweis stellen zu müssen, habe ich die Staatspolizeistelle veranlaßt, ihrerseits die Ermittlungen durch einen Kriminalbeamten aufzunehmen. Das hat zur Klärung einiger Fälle geführt. Die Verfahren sind z.Z. noch bei der Staatspolizeistelle anhängig. Jedenfalls ist seitdem in Wüstensachsen Ruhe eingekehrt.