Bericht aus Düsseldorf
Der Düsseldorfer Regierungspräsident erstattet am 12. Februar folgende „Ereignismeldung“:
Am 9. Februar 1935 sprach im kleinen Börsensaal in Essen der Lehrer i.R. Ludwig Peitmann aus Enger im Auftrage des Ludendorff-Verlages über das Thema: ''Der Orient im Kampf gegen das Deutschtum.'' Erschienen waren etwa 300 Personen, davon 1/3 Frauen. Der Redner versucht in 2 1/2 stündigem Vortrag an Hand von Schriften General Ludendorffs und Frau, sowie aus Bibelzitaten nachzuweisen, welchen verderblichen Einfluß die orientalische Weltanschauung, die durch die Juden und das Christentum, letzteres hauptsächlich durch die Jesuiten vertreten, auf das Deutschtum ausgeübt haben. Dieses Übel sei nicht zu beseitigen durch den Kampf gegen Einzelne und die Regierung könne den Kampf nicht von oben herab führen, sondern jeder einzelne Deutsche müsse sich für diesen Kampf einsetzen und dazu beitragen, daß die Regierung Gesetze schaffe, durch die ein reines Deutschtum und eine wirkliche Wehrhaftigkeit gesichert wären. Erst wenn jede deutsche Mutter sich dessen bewußt sei, daß sie deutsches Rassegut zu vererben und zu pflegen hat, sei das Ziel zu erreichen. Dazu sei erforderlich, daß jeder Mann und jede Frau, die einmal die Verderbnis des Einflusses der Juden und der christlichen Religion erkannt hätten, auch konsequent dafür sorgen, daß ihre Kinder in wahrhaft deutschem Geiste erzogen würden. Störungen sind nicht vorgekommen. Der Redner erntete großen Beifall. (…)
Die Sportgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten veranstaltete am 9.2.35 in M.-Gladbach eine Versammlung. Anwesend waren 170 Personen, darunter 45 Frauen. Redner des Abends war Dr. Salomon aus Köln. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen.