Menü
Chronik und Quellen
1935
Februar 1935

Die Gestapo des Landes Baden berichtet

Die Gestapostelle für das Land Baden in Karlsruhe erstattet ihren Bericht für Januar und Februar 1935:

Wie in den vergangenen Monaten, gelangte eine große Anzahl von Personen zur Anzeige, die hetzerische und verleumderische Behauptungen über Partei und Staat aufgestellt haben. Z.T. gelangten diese zur Bestrafung vor das Sondergericht oder die Bezirksämter, z.T. wurde Schutzhaftbefehl erlassen, so insbesondere gegen den jüdischen Reisenden Heinrich Hofsäss aus Karlsruhe, der sich für berufen hielt, die Hetzpropaganda des Straßburger Senders bei Ausübung seines Gewerbes weiterzuverbreiten.

Wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit wurde der Jude [N.N.] in Karlsruhe in das Schutzhaftlager Kislau eingewiesen; [N.N.] hat im Januar z.Zt. der Abenddämmerung mehrmals versucht, ein nicht jüdisches Mädchen behufs Vornahme unzüchtiger Handlungen und geschlechtlichen Verkehrs in einsame Vorgärten bzw. in den Hardtwald hineinzudrängen. [N.N.] wurde außerdem vom Amtsgericht Karlsruhe wegen tätlicher Beleidigung mit einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten belegt.

Baum wird geladen...