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Chronik und Quellen
1939
Februar 1939

Erzwungene Namensänderung

Im Frühjahr 1939 verfasster Bericht über die erzwungene Änderung „deutscher“ Familiennamen:

Änderung von deutsch klingenden Familiennamen jüdischer Menschen

Etwa im Februar 1939 hat der „Völkische Beobachter“ es als unerträglich bezeichnet, dass Juden Familiennamen führen, die auf eine Beziehung zu Deutschland oder deutschen Städten schließen lassen. Es sei unerträglich, dass Juden deutsche Städtenamen als Familiennamen führen, Berliner, Deutsch etc. Die Juden sollten von selbst derartige Familiennamen ändern, sonst würden Anordnungen ergehen, die ihnen nicht genehm wären.

Im Zuge dieser Tendenz sind nun Juden auf Berliner Polizeiämter geladen worden. Es handelt sich um Juden mit Namen wie Deutsch, Deutschmann, Deutschland, Deutschkron pp. Es ist ihnen ohne jede weitere Erklärung gesagt worden, dass sie sofort ihren Namen abzulegen hätten; sie wurden nach dem Mädchennamen ihrer Mutter oder väterlichen Großmutter gefragt und ihnen anheimgestellt, einen dieser Namen zu führen, sofern er nicht eine Beziehung zu Deutschland hatte. Innerhalb von fünf Minuten erfolgte dann die Unterzeichnung eines Protokolls, in dem die Ablegung des Namens Deutschmann und die Führung des Namens der Mutter erklärt wurde.

Die Aktion ist erst am Anfang; sie wird systematisch fortgesetzt.

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