Bericht aus Herford
Der Herforder Oberbürgermeister erstattet am 31. Dezember 1934 folgenden Bericht für Dezember 1934:
Die hiesigen Juden benehmen sich sehr zurückhaltend, sind aber über die Vorgänge in der letzten Zeit sehr verärgert. Die Sabotageakte, die am Kupfernen Sonntag und in der Nacht vor dem Goldenen Sonntag vorgekommen sind, haben sie sehr beunruhigt. Über die Vorkommnisse am Kupfernen Sonntag ist am 23. Dezember 1934 berichtet worden. Über die Vorgänge in der Nacht vor dem Goldenen Sonntag ergeht noch besonderer Bericht. Es wird auf die diesbezüglichen Berichte Bezug genommen.
Der Andrang zu den jüdischen Geschäften ist nach wie vor sehr stark. Leider hat ein Teil der hiesigen Bevölkerung den Geist der Zeit noch nicht erfaßt und unterstützt den Juden nach wie vor. Sogar Beamte und deren Frauen tätigen ihre Einkäufe in jüdischen Geschäften.