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Chronik und Quellen
1934
November 1934

Bericht aus Ostdeutschland

Der Oberpräsident Brandenburg, der Grenzmark Posen und Westpreußen berichtet am 7. Dezember 1934 für Oktober und November:

Das Auftreten der Juden muß in den letzten Monaten als anmaßender bezeichnet werden. Es macht sich bei ihnen eine gewisse Sicherheit geltend, man kann ihnen doch nichts anhaben. Hand in Hand geht damit ein wirtschaftlicher Aufschwung der Geschäfte. Den Juden kommt hierbei zugute, daß infolge des früheren geringen Absatzes, ihre Lager hauptsächlich in Textilwaren noch gefüllt sind. Auch die Scheu in Warenhäusern , die doch meist in jüdischen Händen sind, zu kaufen, ist geschwunden. Es kommt hinzu, daß die Judenschaft es auch wieder verstanden hat, sich in den Vieh und Produktenhandel bei der landwirtschaftlichen Bevölkerung in verstärktem Maße einzuschalten.

Hervorgehoben sei ferner, daß nach einer Meldung aus der Provinz Grenzmark Posen Westpreußen staatliche Remonte Kommissionen von Juden Pferde aufgekauft haben, eine Tatsache, die auf die Bevölkerung einen sehr ungünstigen Eindruck gemacht hat und dazu führt, daß auch die Bevölkerung die etwa vorhandenen Bedenken zurückstellt, bei den Juden zu kaufen, nachdem seitens des Staates selbst derartige Käufe getätigt werden.

In politischer Hinsicht wahren die Juden, nach außen hin wenigstens, eine sehr vorsichtige Zurückhaltung.

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