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Chronik und Quellen
1943
August 1943

Lebensbedingungen im Lager Monowitz

In einem ausführlichen Bericht schilderte der ehemalige Häftling Ryszard Kujawa seine Erfahrungen im Lager Monowitz:

Mitte August 1943 wurde ich dem Transport zugeteilt, der in das Lager Auschwitz III, also Buna-Monowitz geleitet wurde. Man brachte uns in einem großen Zelt unter, das auf dem Appellplatz stand. In dem Zelt, das keinen Fußboden hatte, wurden 2- oder 3-stöckige Pritschen aufgestellt und uns je eine Decke zugeteilt. In diesen Verhältnissen verbrachten die Häftlinge ihre Freizeit, ruhten von der schweren, zehnstündigen, entkräftenden Arbeit aus, ohne Rücksicht auf Wetter und Jahreszeit. Die Häftlinge der Arbeitskommandos, die in Fabrikwerkstätten und -hallen beschäftigt waren, fanden trotz gesundheitsgefährdender Bedingungen vor Frost und Kälte Schutz, aber die Kommandos, die zu verschiedensten Arbeiten im Freien eingesetzt wurden, litten am meisten bei den Arbeiten, die an frostigen Tagen auszuführen waren, bei denen die Leute vor Kälte steif wurden und kaum die Beine bewegen konnten. (...) Während der Arbeit durfte keine Pause gemacht werden, weil die „Aufsicht“ im Zeichen des Totenkopfes sich sofort für solche „faulen Esel“ interessierte - denen unverzüglich eine angemessene Portion Schläge verabreicht wurde.

Wie viele Male trugen die einzelnen Kommandos aus den Buna-Betrieben misshandelte und geschlagene Häftlinge, die am Ende ihrer Kräfte waren und nicht auf den Beinen stehen konnten, ins Lager, wie viele Häftlinge wurden unter Anwendung barbarischster Mittel und Methoden, nämlich beginnend beim sogen. Erschießen auf der Flucht bis zu der Methode, dass dem Häftling ein Knüppel auf die Kehle gelegt wurde und der Scherge solange darauf stehen blieb, bis der Häftling seinen Geist aufgab. [Der Satz ist im Original unvollständig.]

Die meiste Arbeit hatte das Personal des Krankenbaus, in dem sich jeden Tag nach der Rückkehr aus den Betrieben Mengen von Häftlingen mit allen möglichen Leiden, vor allem mit Schlagwunden u.a. Verletzungen meldeten, die sie sich durch Unglücksfälle oder durch Misshandlungen zugezogen hatten. Eine weitere ernstzunehmende Gruppe waren die Phlegmone-Kranken mit angeschwollenen Beinen, die der Ernährung zuzuschreiben waren. Der psychische und physische Zustand dieser Menschen war beklagenswert, er grenzte häufig an eine absolute Apathie.

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