Hunger in Auschwitz
Die Auschwitz-Überlebende Bronislawa Bukowinska berichtet über ihre Hungererfahrungen im Lager:
Der Hunger war sicherlich das dominierende Gefühl, das mich fast während der ganzen Zeit im KZ begleitete. ... Die Brotscheiben zum Abendessen verschlang ich noch während des Appells. Kurz danach wurde mir vor Hunger wieder übel und ich konnte nicht einschlafen. Nach dem Morgentee war es dann unwahrscheinlich schwer, bis zur Mittagssuppe zu warten, die dafür zuweilen so mager geraten war, dass man sie gar nicht spürte. Und wieder musste man bis abends warten. ... Ich konnte Hunger sehr schlecht aushalten, außerdem wusste ich mir nur schlecht zu helfen. Ich erhielt auch keine Pakete. Meine Gefährtinnen gaben mir manchmal etwas aus Paketen oder sogar vom Brot ab. Vielleicht hatten sie mehr Widerstandskraft oder ich hatte wirklich solch >hungrige Augen<, wie sie sagten. Ältere und erfahrenere Häftlinge brachten uns bei, langsam und lange zu essen und gut durchzukauen. Dadurch hatte man ein größeres Sättigungsgefühl. ... Damals war es mir egal, was ich aß, Hauptsache, ich konnte den Magen füllen. Ich war nahe dran ein Muselmann zu werden, vielleicht war ich auch einer.