Zustände im „Frauenlager“ in Birkenau
Anfang August 1942 erfolgte der „Umzug“ des „Frauenlagers“ aus dem Stammlager nach Birkenau. Über die dortigen Zustände - insbesondere in Block 8 - berichtete später die überlebende Mieczyslawa Chylinska:
Dieser Block war einer der sogenannten gemauerten Blocks in Birkenau. Die Bezeichnung „gemauert“ lässt vermuten, die Bedingungen seien dort besser gewesen. Jedoch waren gerade in diesen Ziegelbaracken die Bedingungen am schlimmsten. Als Schlafstätten dienten sogenannte Kojen. Diese dreistöckigen Brettergestelle zogen sich in Reihen durch den ganzen Raum der Baracke. Die untersten Kojen waren dunkel und feucht und alle waren so niedrig, dass man sich nur gebückt in ihnen aufhalten konnte. Vorgesehen waren sie für vier, untergebracht waren jedoch bis zu zehn oder zwölf Menschen pro Koje. Jede dort liegende oder - wegen des fehlenden Platzes - eher kauernde Frau bekam nichts als eine schmutzige, modrige Decke.
Später wurde hinter den drei Reihen gemauerter Blocks noch eine vierte Reihe von Holzbaracken aufgestellt. Dahinter befanden sich die Latrinen - mit Rohren, die kein Wasser führten, und mit ungesicherten Gruben: entsetzliche Latrinen, die für die vielen tausend Frauen natürlich nicht ausreichten. Niemand hat je gezählt, wie viele Frauen in diesen ungesicherten Kotgruben einfach ertranken beziehungsweise von bösartigen Funktionshäftlingen während der Kontrolle der sogenannten Ordnung hineingestoßen wurden und umkamen.