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Chronik und Quellen
1934
Juli 1934

Die Gestapo Dortmund berichtet

Die Gestapo für den Regierungsbezirk Arnsberg gibt aus Dortmund für den Monat Juli folgende „Allgemeine politische Übersicht über die politische Lage“:

Juden und Freimaurer

Die eifrigen Sammlungsbestrebungen der Juden dauern an. Der Jude wird immer frecher und glaubt, allmählich wieder Rechte für sich in Anspruch nehmen zu können. Er zeigt sich wieder in Gaststätten und Tanzlokalen und fühlt sich allmählich als vollberechtigter Staatsbürger. Im Verkehr mit Behörden legt er allerdings bewußt eine gewisse Unterwürfigkeit an den Tag und ist ängstlich bemüht, dort nicht anzustoßen.

Die geplante Gründung einer Ortsgruppe des Jüdischen Kulturbundes in Dortmund hat bisher nicht durchgeführt werden können, da die Saalbesitzer sich weigern, den Juden ihre Räume zur Verfügung zu stellen. Demgegenüber muß aber immer wieder die Beobachtung gemacht werden, daß die Bevölkerung, auch Parteigenossen, in jüdischen Geschäften kaufen. Auch der Viehjude taucht schon wieder offen bei den Bauern auf und verdrängt teilweise die arischen Viehhändler.

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