Bericht aus Anröchte
Am 21. Juni 1934 erstattet der Bürgermeister von Anröchte folgenden „Politischen Lagebericht“:
Das Judentum in der hiesigen Gegend wirk durch die Instinktlosigkeit eines Teiles der Bevölkerung wirtschaftlich sehr gefördert. Diese Instinktlosigkeit findet man sehr stark bei Bauern vertreten, die Viehverkäufe und Einkünfte nach wie vor beim Judentum tätigen. Auch diese Tatsache spricht absolut nicht für die Führerqualitäten der Bauernführer im Kreise Lippstadt. Die wirtschaftliche Stärkung des Judentums löst bei diesen schon wieder Frechheit aus. Folgende Tatsache als Beweis: Der Jude Eichgrün ließ sich durch den hiesigen Vollziehungsbeamten Thöne vor einigen Tagen für den geringen Betrag von 5,- RM 5 Hüte aus seinem Geschäft pfänden und hier im Amtsgebäude zwangsweise versteigern, obwohl er bestimmt zur Zahlung dieses Betrages in der Lage war.