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Chronik und Quellen
1944
Oktober 1944

Kein „Mischlings“-Einsatz in Baubataillonen

Albert Speer bittet Himmler am 16. Oktober 1944, die in der Rüstungsindustrie beschäftigten „Mischlinge“ und mit Jüdinnen verheirateten Männer vorerst nicht in Baubataillonen einzusetzen:

Lieber Parteigenosse Himmler,

die Durchführung Ihres Befehls, die jüdischen Mischlinge und die Versippten aus der Wirtschaft herauszuziehen, um sie geschlossen bei der OT einzusetzen, stößt bei der Rüstung auf große Schwierigkeiten. Bei der kurzen Frist, in der die Umsetzung stattfinden soll, ist es nicht möglich festzustellen, wieviel und welche Arbeitskräfte betroffen werden. Nach den bisherigen Meldungen meiner Rüstungsdienststellen werden zum Teil hochqualifizierte und schwer ersetzbare Fachkräfte wie Ingenieure, Konstrukteure und Betriebsführer betroffen, für die ein Ersatz erst nach längerer Einarbeitung beschafft werden kann.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie für die in der Rüstung beschäftigten Kräfte spätere Termine für die Umsetzung festlegen würden, damit ich zunächst einmal das Ausmaß feststellen kann. Ich schlage weiterhin vor, die qualifizierten schwer ersetzbaren Fachkräfte zu einem noch weiter herauszuschiebenden Termin umzusetzen, damit die Rüstung, die schon durch die letzten Einberufungen stark angespannt ist, nicht durch den Abzug weiterer hochqualifizierter Kräfte leidet.

Heil Hitler!

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