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Chronik und Quellen
1944
Juli 1944

Verwertung von geraubtem jüdischen Eigentum

Das SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt informiert das Finanzministerium am 24. Juli 1944 über die Verwertung des in den Lagern geraubten jüdischen Eigentums:

Betr. Beschlagnahmtes Judenvermögen
Bezug: Dortiges Schreiben vom 15.7.44 Az.o 5221 A - 225 VI

Zu obigem Schreiben wird mitgeteilt:

Es handelt sich um Judenwerte, die zugunsten des Reiches eingezogen sind, und zwar Reichsmarkbeträge,
RKK-Scheine,
Devisen in Münzen und Noten,
Wertpapiere sowie
Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände aus Edelmetallen aller Art.

Die Beifügung einer Aufstellung ist wegen des zu großen Umfanges nicht möglich. Die Werte fallen in Konzentrationslagern an.

Es wird darauf hingewiesen, daß in dieser Angelegenheit bereits mehrfach Besprechungen mit einem Beauftragten des RFM. stattgefunden haben. Die letzte Besprechung hat am n.5-43 zwischen SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Frank und Herrn Rechnungsdirektor Patzer9 stattgefunden.

Die Verwertung wird wie folgt durchgeführt:

Geldsorten aller Art sowie Wertpapiere werden durch die Reichshauptbank, Abt. Edelmetalle - Bankrat Thoms -, bearbeitet. Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus Edelmetallen werden durch die Städtische Pfandleihanstalt, Abteilung 3, Zentralstelle, Berlin N 4 - Amtsrat Wieser -, verwertet.

In einer am 24.7.44 durchgeführten Besprechung beim Beauftragten für den Vierjahresplan wurde Übereinstimmung über die weitere beschleunigte Bearbeitung der angefallenen Werte erzielt.

Die Erlöse werden an die Reichshauptkasse zugunsten Reichsfinanzministerium, Sonderkonto „Max Heiliger“, überwiesen.

Auf diesbezügliche hiesige Mitteilung an den Rechnungshof des Deutschen Reiches, nachrichtlich an RFM, vom 19.11.43 - Az. A II/3 Reinh. Geh.Tgb.Nr. 1-2/43, dortiges Az. J 7070-89 I, wird Bezug genommen.

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