Himmler bezeichnet „Judenfrage“ als gelöst
Heinrich Himmler erklärt am 5. Mai 1944 in einer Ansprache vor Generälen auf der NS-Ordensburg Sonthofen, die Judenfrage sei in Deutschland und den besetzten Gebieten radikal gelöst:
Ich komme noch zu einer Frage, die kriegsentscheidend war, die ich hier - ich habe einmal schon darüber gesprochen in einem anderen Kreis, in einem ähnlichen Kreis - mit wenigen Sätzen beantworten will: die Judenfrage.
Etwas können Sie sicher sein: Hätten wir die Juden in Deutschland nicht ausgeschieden, dann wäre das Durchhalten des Bombenkrieges nicht möglich gewesen. Das ist auch beim anständigen deutschen Volk meine Überzeugung. Den Juden war es vom Führer vorher angekündigt worden bei Beginn des Krieges oder vor dem Krieg. Es war ihnen gesagt worden: Wenn Ihr noch einmal die europäischen Völker in einen Krieg gegeneinander hetzt, dann wird das nicht die Ausrottung des deutschen Volkes bedeuten, sondern die Ausrottung der Juden. Die Judenfrage ist in Deutschland und im allgemeinen in den von Deutschland besetzten Ländern gelöst. Sie wurde entsprechend dem Lebenskampf unseres Volkes, der um die Existenz unseres Blutes geht, kompromißlos gelöst. Ich spreche das zu Ihnen als Kameraden aus. Wir sind alle Soldaten, ganz gleich, welchen Rock wir tragen. Sie mögen mir nachfühlen, wie schwer die Erfüllung dieses mir gegebenen soldatischen Befehles war, den ich befolgt und durchgeführt habe aus Gehorsam und aus vollster Überzeugung. Wenn Sie sagen: Bei den Männern sehen wir das ein, nicht aber bei den Kindern, dann darf ich an das erinnern, was ich in meinen ersten Ausführungen sagte. In dieser Auseinandersetzung mit Asien müssen wir uns daran gewöhnen, die Spielregeln und die lieb gewordenen Sitten, uns viel näher liegenden Sitten vergangener europäischer Kriege zur Vergessenheit zu verdammen. Wir sind meines Erachtens als Deutsche zutiefst aus unserer aller Herzen kommenden Gemütsregungen nicht berechtigt, die haßerfüllten Rächer groß werden zu lassen, damit dann unsere Kinder sich mit denen, unsere Enkel sich mit denen auseinandersetzen müssen, weil wir, die Väter oder Großväter, zu schwach und zu feige waren, indem wir ihnen das überließen.
Wir wollen dabei niemals vergessen: das Schicksal, der Herrgott ist alle paar Jahrtausende so gnädig, daß er einem Volk den Führer schickt, den wir in Adolf Hitler haben. Die Geschichte unseres Reiches, seitdem es besteht, und die Geschichte der germanischen Völker, seitdem es sie gibt, ist ein so entsetzlich [es] Lehrbuch über Größe und Kleinheit, über Stärke und Herrlichkeit und über Schwäche und Verfall, auf- und absteigend in der ewigen Wellenbewegung des Lebens, und wir können nicht erwarten, können gar nicht so vermessen sein, es zu denken, daß diese Wellenbewegung nicht einmal wiederkommt. Wir können nicht so vermessen sein, zu denken, daß in den nächsten Jahrhunderten oder Jahrtausenden wieder einer von der Größe und der Stärke und von dem Herzen kommt wie Adolf Hitler. Und deswegen sind wir nicht berechtigt, irgendetwas an Hartem und Schwerem, was heute getan werden kann, aufzusparen und zu sagen: „Die nach uns sollen es machen“, sondern wir haben es zu tun, wir haben 1918 verschuldet, wir alle, ob wir damals jung oder alt waren, uns ist der Sieg entrissen worden, uns haben die Soldatenräte überrannt, uns haben sie die Fahnen zerbrochen, und wir haben das gutzumachen. So gnadenlos wie damals uns die Fahne des Sieges entrissen wurde, so gnadenlos wird jetzt der Kampf gekämpft. Das ist hart und ist furchtbar schwer für die Truppe, die es zu tun hat, aber die hat es zu tun und hat es getan. Und ich kann hier etwas sagen - das ist etwas, was man nur in einem so kleinen Kreis sagen kann: daß sie es überstehen konnte, ohne daß sie an ihrer Moral oder an ihrer Seele Schaden gelitten hat, das rechne ich als Gründer dieser SS und als Reichsführer-SS als das Schwerste und als das am meisten in die Waagschale Fallende an. Das, glauben Sie, ist am schwersten.