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Chronik und Quellen
1943
Dezember 1943

Unterstützung von KZ-Häftlingen

Der Kölner RV-Vertrauensmann Dr. Hans Feldheim bittet die Reichsvereinigung der Juden am 17. Dezember 1943 darum, Häftlinge in Konzentrationslagern weiter unterstützen zu dürfen:

Ich halte es für angebracht, Ihnen nachstehend eine Karte aus dem Konzentrationslager Weimar-Buchenwald in Abschrift wiederzugeben.

„Weimar-Buchenwald 5. Dez. 1943.

Werte Gemeinde! Habe Ihre regelmäßigen Geldsendungen dankend erhalten. Freue mich, daß Sie noch immer an mich denken. Ich bitte Sie, mir warme Wollsachen und Unterwäsche (Pullover, Schal, Handschuhe, Ohrenschützer, Handtücher) und etwas Lebensmittel zu schicken. Falls Sie ein Paar Ledergamaschen haben, so schicken Sie mir bitte diese. Ihnen für alles dankend Ihr

gez. Max Israel Frenkel“

Zu dieser Karte habe ich zu bemerken, daß ich am 15. Okt. 1943 unter Ihrem Gesch. Z. IA -Dikt[at]: Dr. Lu/Kn. an Sie die Frage richtete, ob ich 5 Schutzhäftlingen die monatliche Unterstützung von 7.50 RM., die sie bisher von der Bezirksstelle Rheinland der R. V. immer erhalten hatten, weiter schicken sollte oder ob Sie das übernehmen wollten. Kurze Zeit später erhielt ich von Ihnen den Bescheid, daß diese Geldsendungen nicht mehr in Frage kämen.

Nach der Karte des Inhaftierten Frenkel zu schließen, hat ihm diese kleine Unterstützung einen relativ großen Halt gegeben. Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie Ihre ablehnende Stellungnahme einer nochmaligen Revision unterziehen könnten. Sollten Ihnen für solche Zwecke keine Mittel zur Verfügung stehen, so wäre ich gerne bereit, die Überweisungen wieder von hier aus vorzunehmen. Ich bin davon überzeugt, daß mir die Mittel aus Spenden hierfür zur Verfügung gestellt würden.

Ich sehe Ihrem Bescheid entgegen, um Ihnen gegebenen Falles die Anschriften der anderen 4 mitzuteilen oder Ihre Genehmigung entgegenzunehmen, von hier aus das Geld in der bisherigen Weise zu schicken.

Darüber hinaus bitte ich, die Wünsche des Frenkel zu erfüllen. Leider stehen mir hier keinerlei Kleidungsstücke zur Verfügung, sonst würde ich Sie nicht damit behelligen. Die Anschrift des Max Israel Frenkel:

Konzentrationslager Weimar-Buchenwald.
Nr. 7801 Block 22 A

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