Am 19. Juni 1943 bekräftigt Hitler auf dem Obersalzberg gegenüber Himmler, dass die Deportation der Juden weiterhin radikal durchzuführen sei:
„Bandenkampf und Sicherheitslage
Bezüglich der Bandenverhältnisse im Generalgouvernement, in der Oberkrain und in Rußland habe ich dem Führer das Fernschreiben des Reichskommissars Seyss-Inquart vom 18.6., des Reichsstatthalters Dr. Rainer vom 17.6., das Fernschreiben des Generalgouverneurs Frank vom 18.6., dazu den in diesem Fernschreiben bekämpften Befehl vom 11.6.1943, sowie die Bandenlage im Generalgouvernement entsprechender Karte vom 31.5.1943 vorgelegt. Ich habe dem Führer gemeldet, daß die Gefahr besteht, daß ich persönlich bezw. die SS und Polizei für die schwierige Bandenlage, die durch das Abziehen aller Kräfte an die Front im Winter 41/42 und 42/43 entstand, verantwortlich gemacht werde. Ich habe anderenteils gemeldet, daß ich die feste Überzeugung habe, daß bei einem weiteren Zur-Verfügung-Stehen der heute unter meinem Befehl vorhandenen Kräfte, einmal SS-Kavallerie-Division, SS-Brigade 1, der im Kampf stehenden Polizei-Regimenter sowie der mir jetzt zur Verfügung gestellten Polizei-Bataillone der Sicherungs-Divisionen und nach Wiederzurverfügungstellung des Polizei-Regimentes „Griese“ in Marseille und des Gebirgs-Polizei-Regimentes „Franz“, das ich für die Oberkrain brauche, bis Ende des Jahres mit einer sicher sehr starken Herabminderung der Bandentätigkeit, wenn nicht sogar in manchen Teilen mit einer völligen Befriedung zu rechnen ist.
Der Führer entschied im einzelnen wie folgt:
1. Der Bandenkampf ist die Angelegenheit des Reichsführer-SS, der SS und Polizei.
2. Er bestätigte in klarster Form die Tatsache, daß der SS und Polizei, nachdem ihr die Kräfte weggenommen worden sind, aus dem Anwachsen der Bandengefahr nicht der geringste Vorwurf zu machen ist.
3. Er versprach, erneut nachzuprüfen, ob er die beiden Polizei-Regimenter „Franz“ und „Griese“ aus Finnland und aus Marseille uns zurückgeben könne.
4. Meinen Befehl vom 11.6.1943 hielt er voll und ganz für richtig und beauftragte mich, dem Generalgouverneur mitzuteilen, daß dieser Befehl seine volle Billigung finde und es bei diesem Befehl bleibt.
5. Der Führer sprach auf meinen Vortrag in der Judenfrage hin aus, daß die Evakuierung der Juden trotz der dadurch in den nächsten 3 bis 4 Monaten noch entstehenden Unruhen radikal durchzuführen sei und durchgestanden werden müßte.
6. Der Führer sprach klar aus, daß die Bandenbekämpfung und die Fragen der Sicherung auch im Generalgouvernement einzig und allein Angelegenheit und Aufgaben des Reichsführer-SS wären.
7. Der Führer lehnte jede Aufstellung von polnischen Formationen, wie sie im Anschluß an die Katyri-Propaganda von mancher deutschen Seite angeregt und gefordert wurden, kategorisch ab. Die Aufstellung galizischer Einheiten von Angehörigen des weiß-ruthenisch-galizischen Volkes, das 150 Jahre zu Österreich gehört hatte, sei eine völlig andere Sache.