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Chronik und Quellen
1941
Dezember 1941

Kritik am American Jewish Committee

Als der Jüdische Weltkongreß 1941 einen nominellen Beraterstab für sein neugegründetes „Institute of Jewish Affairs“ bilden wollte, schrieb einer der in dieser Angelegenheit angefragten Nichtjuden - Professor Robert S. Lynd, Soziologe an der Columbia University - an den „General Counsel“ des Instituts:

Lieber Herr Levy,

Sie können meinen Namen auf die Beraterliste des Institute of Jewish Affairs setzen. Bei dieser Zustimmung gehe ich davon aus, daß Ihre Organisation kühner und weniger furchtsam sein wird als das American Jewish Committee. Ich habe inzwischen einen sehr schlechten Eindruck von der Tendenz der genannten Organisation, eine ängstliche Politik der Vertuschung zu treiben, die wirkt, als würden sie andere Juden den Wölfen vorwerfen, solange ihre eigene wohlhabende Gruppe gut dabei wegkommt. In der heutigen Lage will jeder anständige Nichtjude mit und für Juden arbeiten, aber das bezieht sich auf demokratische Juden, nicht auf jene Leute der Oberschicht, die nur ihre eigene Haut retten wollen.

Und gewiß ist es eine Tragödie, daß Ihr Juden in dieser Zeit auch intern gespalten seid.

Herzlich Robert S. Lynd

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