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Chronik und Quellen
1944
Oktober 1944

Bericht aus Ansbach

Am 8. November 1944 erstattet der Regierungspräsident Ober- und Mittelfranken seinen „Monatsbericht“:

Juden

Festgenommen wurde die Rasse- und Bekenntnisjüdin Henryka Kessler, geborene Sternlieb, früher wohnhaft in Marktredwitz, frühere Staatsangehörigkeit: Polen, weil sie aus dem Juden-Ghetto in Stanislau entfloh, unter Führung eines falschen Namens zum Arbeitseinsatz nach Deutschland kam und hier abermals ihre jüdische Rasse verschwieg.

Auf Weisung des Reichssicherheitshauptamtes Berlin wurden alle jüdischen Mischlinge und jüdisch versippten Personen listenmäßig erfaßt und den Arbeitsämtern zum geschlossenen Arbeitseinsatz bei der Organisation Todt gemeldet. Die Erfassungsaktion ist noch nicht abgeschlossen.

Gemäß der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz wurden im Berichtsmonat in 9 Fällen Anträge auf Vermögensverfall bearbeitet und weisungsgemäß dem Reichssicherheitshauptamt hierüber berichtet. Gegen 5 im Ausland lebende Emigranten wurde Antrag auf Aberkennung der deutschen Reichsangehörigkeit gestellt.

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