Bericht einer westfälischen NSDAP-Kreisleitung
Am 4. September 1941 gibt eine NSDAP-Kreisleitung aus dem Raum Münster ihren Wochenbericht über „Stimmung und Gerüchte in der Bevölkerung“ ab:
Man konnte feststellen, daß die Gerüchte über die Aufhebung verschiedener Klöster zum Zwecke anderweitiger Verwendung zum Teil nachgelassen haben. Dagegen ist die Beunruhigung vor allem in der katholischen Bevölkerung, durch die Machenschaften des Bischofs verursacht, über Euthanasie erheblich. Die bekannte Niederschrift der Predigt des Bischofs wurde in den Ortsgruppen Hörstel und Steinbeck am 17.8., in Recke am 24.8., in Hopsten und Lagenbeck u.a. Orten am 31.8.41 durch den örtlichen Pfarrer in den Kirchen verlesen. Die Verlesung zu verschiedenen Zeitpunkten ist von der katholischen Kirche m.E. bewußt durchgeführt, um die Bevölkerung für eine längere Zeitperiode immer wieder erneut in Beunruhigung zu halten. Die Frauen sind von den Machenschaften des Bischofs besonders beeindruckt, viele weinten beim Verlesen der Niederschrift und machten einen verstörten Eindruck. Der Großteil der Bevölkerung kann nicht verstehen, weshalb man es zuläßt, daß die Pfaffen in einer Zeit, da die Gedanken und Sorgen der Frauen bei den Männern und Söhnen an der Ostfront weilen, die Bevölkerung derart zusetzen darf. Allgemein wird die Ansicht vertreten, daß die Machenschaften des Bischofs wahr seien, denn sonst würde man gegen ihn Maßnahmen ergreifen.