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Chronik und Quellen
1940
Juli 1940

Bericht aus München

Das Rassenpolitische Amt des NSDAP-Gaus München-Oberbayern berichtet am 15. August 1940 über den Vormonat:

Das Problem der Mischlinge I. und II. Grades

Der hierzu erwähnte Bericht geht Ihnen zu, wenn wir die authentische Mitteilung des Gauhauptstellenleiters in Händen haben. Vorher schon war für diesen Tätigkeitsbericht die nachfolgende Stellungnahme vorbereitet. Sie ist veranlaßt durch die Anfrage eines Ortsgruppenleiters der NSDAP und Bürgermeister in Bad Wiessee, das selbst unter Judenbann steht. Dort ist seit einiger Zeit der Mischling I. Grades Fabrikbesitzer [N.N.a] gemeldet mit seiner 35 Jahre jüngeren Hausdame, [N.N.b]. Der halbjüdische Wüstling besitzt also die Frechheit ausgerechnet Bad Wiessee aufzusuchen und als wirtschaftlich gut dastehender Halbjude sein Verhältnis, eine 25jährige deutsche Frau, dorthin mitzubringen.

''Immer wieder kommt es vor, daß Mischlinge I. Grades und namentlich jetzt im Kriege mit deutschblütigen Frauen Geschlechtsverkehr treiben. Nicht selten ist der Fall so gelagert wie hier, wo ein wirtschaftlich sehr gut dastehender Mann eine deutsche Frau unter der Angabe eines Dienstverhältnisses für seine eigenen Zwecke gebraucht. Unter Zugrundelegung der ''Rassen- und Erbpflege in der Gesetzgebung des Dritten Reiches'' von Stuckart und Schiedemeier, I. Auflage möchte ich sie auf Seite 59 verweisen, wo es heißt, daß der außereheliche Geschlechtsverkehr zwischen Mischlingen I. Grades und Deutschblütigen nicht verboten ist. Wir Nationalsozialisten sollten aber den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern klar erkennen und zeigen, daß de facto Ehen zwischen Mischlingen I. Grades und Deutschblütigen nicht genehmigt werden. - Es wäre deshalb mit Nachdruck darauf hinzuweisen, daß logischerweise auch Geschlechtsverkehr, wie vorstehend geschildert, mindestens solange als Rassenschande zu bezeichnen ist, als die Genehmigung zur Ehe noch nicht vorliegt. Der Nationalsozialismus kämpft für die Ehe und nicht für den außerehelichen Geschlechtsverkehr und besonders nicht der Mischlinge I. und II. Grades. Ich sollte deshalb meinen, daß heute der bloße Hinweis auf den bestehenden Übelstand auch seine Abhilfe zur Folge haben wird.'' -

In der Anlage übergebe ich die Niederschrift eines weiteren Vorkommnisses, das die anmaßende Haltung der deutschblütig verheirateten Juden beleuchtet.

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