Bericht aus Eichstätt
Die NSDAP-Kreisleitung Eichstätt erstattet am 30. November 1938 folgenden Monatsbericht:
Zur Spannung, die das Ausland in die Judenfrage hineinträgt, ist die Einstellung durchaus positiv. Das kann man täglich, vornehmlich von der handarbeitenden Bevölkerung hören. Hingegen hört man aus den sogenannten besseren Kreisen einige wenige Stimmen der Sorge, man könne den Bogen überspannen und durch die Maßnahmen Görings Schwierigkeiten bekommen. Das sind diejenigen, die bei jeder entschlußkräftigen Handlung Schwächezustände bekommen. Sie fallen bei der allgemeinen Beurteilung nicht ins Gewicht.
Bei der Judenaktion war das Volk restlos in der Hand der Partei. Es wird einmütig gut geheißen, daß die Propaganda sich nicht auf die Abwehr beschränkt, sondern besonders England und Amerika gegenüber zum Angriff vorgegangen ist. Hierauf ist zurückzuführen, daß die Hochstimmung keine Abminderung erfahren hat.