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Chronik und Quellen
1938
November 1938

Bericht aus Honnef

Am 14. November 1938 erstattet der Bürgermeister von Honnef folgenden Bericht:

Am Donnerstag, den 10.ds. Mts. gegen 15.15. Uhr wurde die hiesige Synagoge auf der Linzer Straße durch mehrere Personen, die mit 2 Personenkraftwagen vorfuhren, in Brand gesteckt. Diese brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ein schnelles Niederbrennen wurde dadurch ermöglicht, weil sich die Täter eines größeren Quantums Benzin bedienten, daß die Täter wie später festgestellt wurde, in einer hiesigen Tankstelle gekauft hatten. Die Täter konnten nicht mehr ermittelt werden. Die Feuerwehr wurde zum Schutze der in der Nachbarschaft liegenden Häuser alarmiert. Eine Rettung der Synagoge war nicht mehr möglich. Der gesamte Verkehr wurde während des Brandes durch die Polizei umgeleitet, da Gefahr bestand, daß der brennende Turm auf die Straße stürzen würde. Die gelockerten Mauerteile wurden um die Allgemeinheit vor Gefahren zu schützen, durch die Feuerwehr eingedrückt.

Die Bevölkerung hat sich ruhig verhalten; wohl konnte man feststellen, daß diese das Abbrennen der Synagoge mit Freuden begrüßte als Antwort auf die ruchlose Tat, die sich in Paris zugetragen hatte.

Zu weiteren Ausschreitungen war es nicht gekommen.

Sonstige Beschädigungen an dem Eigentum der noch hier wohnenden Juden sind nicht vorgekommen.

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