Bericht aus Alzenau
Am 30. November 1938 erstattet das Bezirksamt Alzenau seinen Monatsbericht für November:
Seit den Ereignissen vom 10. November, denen 2 Synagogen und eine Anzahl von jüdischen Laden- und Wohnungseinrichtungen zum Opfer fielen, herrscht im Bezirk Ruhe. Der Auswanderungsdrang der jüdischen Bevölkerung ist sehr rege, ebenso die Nachfrage arischer Kreise nach verkäuflichen jüdischen Anwesen. Eine gesetzliche Regelung der Arisierung jüdischer Anwesen und Synagogen erscheint vordringlich, damit auch tatsächlich nur solche Personen in den Besitz der Anwesen gelangen, die es nach ihren Verhältnissen und ihrer charakterlichen Eignung am ehesten verdienen.