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Chronik und Quellen
1938
Oktober 1938

Räumung der „Judenschule“

Am 28. Oktober 1938 berichtet die Gendarmerie Oberelsbach in ihrem „Monatsbericht“ für Oktober 1938:

Am 1. Oktober 1938 wurde von der Kreisbauernschaft in Bad Neustadt a/Saale, im Benehmen mit der Ortspolizeibehörde Oberelsbach, die hiesige Judenschule beschlagnahmt, um sie für Lagerung von Brotgetreide zu verwenden. Zu diesem Zwecke sollen zwei Herren der Kreisbauernschaft Bad Neustadt a/Saale in Oberelsbach gewesen sein und die Juden veranlaßt haben, die Judenschule zu räumen. Weil es gerade Samstag und der jüdische Sabatt [sic] war, weigerten sich die Juden ursprünglich die Judenschule zu räumen, bezw. Hand anzulegen. Von den Beamten der Kreisbauernschaft Bad Neustadt a/Saale wurden die Juden dann aber doch veranlaßt, ihr religiösen Sachen selbst aus der Judenschule zu entfernen.

Von den Juden ist bisher gegen das Vorgehen der Beamten der Kreisbauernschaft keine Beschwerde erhoben worden. Einzelne Ortsbewohner haben sich darüber aufgehalten, weil man den Juden so ohne weiteres die Judenschule zu Lagerzwecken wegnehme, darunter auch der Ortspfarrer von Oberelsbach.

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